Alkohol und Fast Food Mit Bars und Burger-Läden in der Nachbarschaft steigt das Risiko fürs Herz

Alkohol und Fast Food: Mit Bars und Burger-Läden in der Nachbarschaft steigt das Risiko fürs Herz
© The Good Brigade / Getty Images
Wem seine Gesundheit am Herzen liegt, sollte sich überlegen, aus beliebten Trendvierteln wegzuziehen. Denn eine neue Studie zeigt: Je näher Menschen an Kneipen und Fast Food-Läden wohnen, desto höher ist ihr Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln

Wer in einem trendigen Viertel mit vielen Bas, Kneipen und Imbiss-Buden lebt, ist häufiger der Versuchung ausgesetzt, diese Läden auch zu betreten – und sich nach dem Feierabend ein Bier oder eine Currywurst zu gönnen. 

Doch natürlich sind Rauchen, Alkohol und fettiges Essen nicht förderlich für unsere Gesundheit. Diese Faktoren erhöhen sogar das Risiko für schwere Krankheiten wie Krebs – und Herzinsuffizienz, wie eine neue Studie belegt. 

Ein Forscher-Team der Tulane University in New Orleans ist der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Wahl der Wohngegend auf unsere Herzgesundheit auswirken kann. „Die meisten Forschungsarbeiten zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit legten den Fokus auf die Qualität der Nahrung", sagt Autor Lu Qi, Professor für Epidemiologie, in einer Mitteilung der American Heart Association. "Welche Rolle dabei das Ernährungsumfeld spielt, wurde dabei meist vernachlässigt."

Bei Bars und Fast Food-Läden zu leben, kann dem Herz schaden 

Für die Studie analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA Daten der UK Biobank. Und konnten so auf Informationen von über 500.000 Erwachsenen im Vereinigten Königreich zugreifen. Die Personen waren zwischen 37 und 73 Jahren alt. 

Die Forschenden haben die Exposition der Teilnehmer gegenüber drei Arten von Lebensmittelumgebungen gemessen:

  • Kneipen oder Bars
  • Restaurants oder Cafeterien 
  • Fastfood-Restaurants

Die Exposition wurde anhand der Nähe (Leben im Umkreis von einem Kilometer oder innerhalb eines 15-minütigen Spaziergangs) und der Dichte (Anzahl der verzehrfertigen Lebensmittelgeschäfte innerhalb eines Kilometers) bestimmt.

Das Ergebnis: Innerhalb von 12 Jahren wurden fast 13.000 Fälle von Herzinsuffizienz gemessen. Eine Herzschwäche oder auch Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung des Herzens, die durch einen geschwächten Herzmuskel verursacht wird. 

Risiko für Herzinsuffizienz: Alkohol offenbar schädlicher als Fast Food

Die Menschen, die in direkter Nähe zu sehr vielen Bars, Imbiss-Buden und Fast-Food-Läden lebten (11 oder mehr in einem Radius von einem Kilometer) hatten ein 16 Prozent höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz als Menschen, die mehr als zwei Kilometer davon entfernt lebten.

Die Nähe zu Bars und Kneipen ist dabei offenbar ungesünder (14 Prozent höheres Risiko) als die zu Fast Food-Läden (12 Prozent höheres Risiko). Was darauf hindeutet, dass der Konsum von Alkohol und Zigaretten ungesünder für das Herz ist als der von ungesundem Essen.  

Das Risiko einer Herzinsuffizienz war bei Teilnehmern ohne Hochschulabschluss und bei Erwachsenen in städtischen Gebieten ohne Zugang zu Sporthallen, Schwimmbädern und Fitnessstudios höher. 

Die Ergebnisse entsprachen laut der Forschenden den Erwartungen. Frühere Studien hätten bereits darauf hingewiesen, dass das Essen von Fast Food zu Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit führen kann, was wiederum das Risiko für eine Herzschwäche erhöht. Gesündere Ernährunsgumgebungen, Sportstätten und ein besseres Bildungsniveau könnten helfen.