GEO: Herr Dr. Frohnhofen, viele ältere Menschen liegen nachts gelegentlich wach. Benötigt ein älterer Mensch insgesamt weniger Schlaf als ein jüngerer?
Dr. Helmut Frohnhofen: Nein, das ist eine Legende. Wir brauchen – je nachdem, ob wir eher Lang- oder Kurzschläfer sind – zwischen sechs und acht Stunden Ruhe. Aber so wie sich zahlreiche Körperfunktionen mit dem Alter nach und nach verändern, modifiziert sich auch unser Schlafvermögen: Nicht nur die Haare ergrauen, auch der Schlaf wird sozusagen grau.
Was genau heißt das?
Vom 40. Lebensjahr an nimmt die Zeit, die man des Nachts wach liegt, um etwa eine Minute pro Jahr zu – zugegeben eine sehr schleichende Veränderung. Während jüngere Menschen vielleicht zuweilen mal eine halbe Stunde wach im Bett liegen, können es bei jenen über 65 Jahren auch schon mal zwei Stunden sein, was durchaus normal ist. Die Betreffenden schlafen zudem weniger tief, und sie wachen generell leichter auf. Der Grund sind Veränderungen in jenen Hirnbereichen, die den Schlaf steuern.
Um was für Veränderungen handelt es sich da?