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Schlafstörungen Wie erholsamer Schlaf auch ab der zweiten Lebenshälfte gelingt

Weshalb verschlechtert sich die Nachtruhe häufig mit dem Älterwerden? Was tun gegen Müdigkeit am Nachmittag und Wachsein am frühen Morgen? Der Schlafmediziner Helmut Frohnhofen erklärt, was zu einer erholsamen Bettzeit beiträgt
Reife Frau im Bett, die sich mit den Armen die Augen verdunkelt
Schlaflosigkeit lässt sich abwenden: Mit den richtigen Tipps gelingt guter Schlaf auch im fortgeschrittenen Alter 
© mauritius images / Aleksandr Davydov / Alamy / Alamy Stock Photos

GEO: Herr Dr. Frohnhofen, viele ältere Menschen liegen nachts gelegentlich wach. Benötigt ein älterer Mensch insgesamt weniger Schlaf als ein jüngerer?

Dr. Helmut Frohnhofen: Nein, das ist eine Legende. Wir brauchen – je nachdem, ob wir eher Lang- oder Kurzschläfer sind – zwischen sechs und acht Stunden Ruhe. Aber so wie sich zahlreiche Körperfunktionen mit dem Alter nach und nach verändern, modifiziert sich auch unser Schlafvermögen: Nicht nur die Haare ergrauen, auch der Schlaf wird sozusagen grau.

Was genau heißt das?

Vom 40. Lebensjahr an nimmt die Zeit, die man des Nachts wach liegt, um etwa eine Minute pro Jahr zu – zugegeben eine sehr schleichende Ver­änderung. Während jüngere Menschen vielleicht zuweilen mal eine halbe Stunde wach im Bett liegen, können es bei jenen über 65 Jahren auch schon mal zwei Stunden sein, was durchaus normal ist. Die Betreffenden schlafen zudem weniger tief, und sie wachen generell leichter auf. Der Grund sind Veränderungen in jenen Hirnbereichen, die den Schlaf steuern.

Um was für Veränderungen handelt es sich da?

Erschienen in GEO Wissen Nr. 68 (2020)