Ohne Chemie So schützen Sie sich am besten vor Mückenstichen

Mückenschutz ist wichtig: Eine junge Frau kratzt ärgerlich an ihren Mückenstichen.
So klappt es mit dem Mückenschutz: Mit diesen Tipps und Tricks kommen Sie ohne juckende Stiche durch den Sommer
© New Africa / Adobe Stock
So schön der Sommer auch ist, Mücken können uns den Abend im Garten oder einen Ausflug an den See ganz schön verderben. Wir verraten, wie Sie sich am besten vor Mückenstichen schützen

Das typische Summen einer Stechmücke im Schlafzimmer treibt wohl bei den meisten Menschen den Puls in die Höhe. Entnervt schalten wir das Licht wieder an und machen uns auf die Jagd, denn sonst blühen juckende Stiche. Auch laue Sommerabende im Garten, am See oder im Park ohne Mückenschutz bringen meist eine ganze Reihe geröteter und geschwollener Stiche mit sich. Glücklicherweise gibt es einige Hilfsmittel, um Mückenstiche zu vermeiden. 

Vorbeugen ist besser als vertreiben

Um Mücken gar nicht erst auf Terrasse, Balkon oder ins Schlafzimmer gelangen zu lassen, sollten Sie stehende Wasserstellen wie Regentonnen, Untersetzer von Pflanztöpfen, Vogeltränken oder Planschbecken häufig austauschen. So dienen sie weiter als Wasserquelle für Insekten und Vögel und verhindern trotzdem, dass Stechmücken dort ihre Eier ablegen.

In der Wohnung oder im Haus können Sie engmaschige Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen anbringen, um Mücken und anderen Insekten den Weg zu versperren. Ein Ventilator hilft ebenfalls, da Mücken den Luftstrom als störend empfinden und beispielsweise Schweißgeruch nicht mehr so stark wahrnehmen.

Es ist ein hartnäckiger Mythos, dass Mücken vom Licht angezogen werden. Tatsächlich ist es vor allem Wärme, Schweiß und das beim Ausatmen erzeugte Kohlendioxid (CO2), das die surrenden Quälgeister auf uns aufmerksam macht. Deshalb hilft nicht nur ein Ventilator, sondern auch eine erfrischende Dusche am Abend, um Mücken fernzuhalten. 

Pflanzen als natürlicher Mückenschutz

Es gibt auch bestimmte Pflanzen, die Stechmücken erfolgreich auf Abstand halten, darunter beispielsweise Tomaten, Basilikum, Zitronenmelisse, Salbei, Lavendel, Pfefferminze und Walnussbäume. Diese Pflanzen enthalten ätherische Öle oder Duftstoffe, die Mücken vermeiden. Platzieren Sie die Pflanzen also strategisch auf dem Balkon, Fensterbrett oder im Garten, bauen Sie sich eine natürliche Mückenabwehr auf und sorgen obendrein für abwechslungsreiche Bepflanzung.

Was kann man gegen Mücken im Zimmer tun?

Meist bemerken wir die neuen Mitbewohner aber erst, wenn es zu spät ist und die Stechmücken bereits einen Weg nach drinnen gefunden haben. Was also tun, wenn es nachts bereits summt und surrt oder wir morgens mit frischen, juckenden Stichen aufwachen? 

Wer sehr empfindlich auf Stiche reagiert und wegen der ungebetenen Gäste nicht in den Schlaf findet, kann von einem engmaschigen Moskitonetz über dem Bett profitieren, um zumindest dort Ruhe zu haben. Weiterhin kann es helfen, eine getragene Socke als "Ablenkung" in einem anderen Teil des Raumes zu platzieren.

Auch Knoblauch mögen Mücken gar nicht. Es kann also helfen, ein herzhaftes Abendessen mit ordentlich Knofi zu sich zu nehmen, um die blutdurstigen Insekten auf Abstand zu halten. Denn nach dem Essen dünsten wir den Geruch über die Haut wieder aus – sehr zum Leidwesen der Mücken.

Ebenso ist ratsam, für eine gute Belüftung der Innenräume zu sorgen. Mücken mögen warme und feuchte Umgebung. Indem Sie regelmäßig lüften und die Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig halten, machen Sie es den Mücken unkomfortabel. Am besten sorgen Sie, wie eingangs erwähnt, mittels Ventilator noch für zusätzliche Luftströme. Auch das gefällt den Blutsaugern gar nicht. 

Ätherische Öle als natürlicher Mückenschutz

Eine Möglichkeit, um Stechmücken im Wohnraum fernzuhalten, sind ätherische Öle, da Mücken sehr empfindlich auf Gerüche und Duftstoffe reagieren. Beliebt bei der Mückenabwehr sind beispielsweise das bekannte Zitronengras- bzw Citronellaöl, aber auch Lavendelöl, Eukalyptusöl oder Pfefferminzöl. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die ätherischen Öle einsetzen können: 

Verwenden Sie einen Diffuser oder eine Duftlampe, um ätherische Öle im Raum zu verteilen. Geben Sie ein paar Tropfen des gewählten ätherischen Öls in das Wasser des Diffusors oder auf die Oberfläche der Duftlampe. Das Verdampfen der ätherischen Öle erzeugt einen angenehmen Duft im Raum und kann Mücken fernhalten.

Einige ätherische Öle können direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Mücken abzuwehren. Mischen Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl mit einem Trägeröl wie Jojobaöl oder Kokosöl und reiben Sie es auf exponierte Hautstellen. Testen Sie am besten vorher auf einer kleinen Hautstelle aus, ob Sie das Öl auf der Haut auch vertragen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist von der Anwendung unbedingt abzuraten, ebenso sollten Schwangere mit manchen ätherischen Ölen vorsichtig sein.

Mückenspray selber machen

Sie können Ihr eigenes Mückenspray herstellen, indem Sie ätherische Öle mit Wasser mischen. Geben Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl in eine Sprühflasche und fügen Sie Wasser hinzu. Die Mischung für das Mückenspray sollte zu mindestens fünf Prozent aus ätherischem Öl bestehen, um wirksam zu sein.

Beliebt für Zuhause sind auch Duftkerzen, die ätherische Öle enthalten und für die Mückenabwehr geeignet sind.

Was ist der beste Mückenschutz für unterwegs?

Nicht nur in unseren eigenen vier Wänden, auch unterwegs können Mücken ganz schön nerven. Tragen Sie, wenn möglich, helle und weite Kleidungsstücke, um Stichen zu entgehen. Auch lange Hosen und Ärmel sind ratsam. Idealerweise wählen Sie ein sommertaugliches Material, wie Leinen, Baumwolle oder Seide, in dem Sie nicht so sehr schwitzen. Dunkle Farben ziehen Mücken an und enganliegende Kleidungsstücke machen es ihnen leicht, hindurchzustechen.

Duschen Sie am besten bevor Sie zur Grillparty oder zum Picknick am See aufbrechen, da Mücken stark von Schweißgeruch angezogen werden. Auch auf blumiges oder süß riechendes Shampoo, Parfüm oder Duschgel sollten Sie besser verzichten, da diese Duftstoffe ebenfalls attraktiv auf die Insekten wirken können. 

Kokos als Mückenschreck

Alternativ können Sie beispielsweise auf Pflegeprodukte mit Kokosduft setzen. Bei einem Versuch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Virginia Tech University kam heraus, dass das Waschen mit einer Seife mit Kokosnuss-Duft Stechmücken auf Abstand halten kann.

Auch reines Kokosöl ist bekannt als wirksames Hausmittel gegen Mücken. Laut einer 2018 veröffentlichten Studie wirkt es vor allem aufgrund der enthaltenen Laurinsäure abschreckend auf Mücken, Zecken, Milben und Bettwanzen. Sie können das Pflanzenöl ganz einfach in den Hautstellen einmassieren, die nicht von Kleidung bedeckt ist, um sich vor Stichen zu schützen. Verwenden Sie am besten kaltgepresstes, unraffiniertes und biologisches Kokosöl, da es eine hohe Konzentration an Laurinsäure enthält (in der Regel 45 bis 60 Prozent).

Auch als Kur für die Haarspitzen ist das Öl beliebt, so können Sie sich sowohl den Mückenschutz als auch die pflegende Komponente des Pflanzenöls zu Nutze machen. 

Was hilft gegen das Jucken von Mückenstichen?

Hat es Sie dann doch erwischt, gibt es zumindest einige Hausmittel und Helferlein, um die juckenden Stiche zu beruhigen. So hilft es beispielsweise, die Stiche zu kühlen, um den Juckreiz zu reduzieren. Ein nasses Tuch, Kühlpack oder Eiswürfel sind hier die Retter in der Not. Kälte lindert nicht nur den Juckreiz, sondern hilft auch gegen die Schwellung.

Genau gegensätzlich funktioniert ein Insektenstichheiler, der mittels Wärme die Eiweiße abtötet, die für den Juckreiz verantwortlich sind. Auch Cremes oder Gels mit Antihistaminikum helfen zuverlässig, sollten Jucken und Schwellung allzu schlimm werden. Setzen Sie lieber auf Hausmittel, können Sie beispielsweise eine Zwiebel auf den Stich legen oder Lavendelöl darauf träufeln. 

Ist es ratsam Mückensprays einzusetzen?

Mückensprays oder Insektensprays mit den Inhaltsstoffen DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin gehören zu den bekannten Mückenschutzmitteln auf dem Markt. Allerdings stehen sie häufiger in der Kritik aufgrund bestimmter Nebenwirkungen und Umwelteinflüsse durch ihre Wirkstoffe.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Die Wirkung von Insektenschutzmitteln mit Diethyltoluamid hält acht Stunden an und ist in aller Regel sehr zuverlässig. Empfohlen wird das Mittel deshalb auch für Reisegebiete, in denen Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber von Mücken übertragen werden. Bekannt ist jedoch, dass die Mittel Schleimhäute und Augen reizen können.

Auch unerwünschte Wirkung auf das Nervensystem wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle sind bekannt, da der Wirkstoff über die Haut in den Blutkreislauf eindringt. Laut Verbraucherzentrale Hamburg sollte es aufgrund möglicher Nervenschäden weder großflächig noch dauerhaft angewandt werden und ist zudem nicht für Kinder unter 8 Jahren und Schwangere geeignet. Zudem kann DEET Wasserorganismen und Kleinstlebewesen schädigen, wenn es in die Umwelt gelangt und sollte deshalb nur in den vom Hersteller angegebenen Dosierungen verwendet werden. 

Stiftung Warentest empfiehlt Icaridin

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen von DEET-haltigen Insektensprays empfiehlt Stiftung Warentest für Europa den Einsatz von Mückenschutzmitteln mit Icaridin, die als besser verträglich gelten und gleichermaßen zuverlässig gegen Mücken schützen. Trotzdem zählen auch hier Haut- und Augenreizungen zu möglichen Nebenwirkungen der Anwendung. Zudem gibt es mittlerweile Hinweise darauf, dass auch Icaridin die Umwelt belasten könnte.

So konnte im Rahmen einer amerikanischen Studie nachgewiesen werden, dass Icaridin toxisch für die Larven von Lurchen ist, wenn diese dem Wirkstoff länger ausgesetzt werden. Inwieweit und in welchen Dosierungen es schädlich für Umwelt und andere Lebewesen sein könnte, ist bislang nicht näher belegt. 

Fazit: Was ist die beste Mückenabwehr?

Wollen Sie sichergehen, dass Ihr Mückenschutz gut verträglich ist, sind vorbeugende Maßnahmen wie zum Beispiel Mückenschutzgitter und die richtige Kleidung sowie Hausmittel wie ätherische Öle oder Kokosöl die beste Empfehlung, um Mückenstiche zu vermeiden. Auch eine erfrischende Dusche und der Verzicht auf blumig oder fruchtig duftende Pflegeprodukte sind ratsam, um weniger anziehend auf Stechmücken zu wirken. Diese Methoden kommen ohne Nebenwirkungen aus und sind – am besten in Kombination angewandt – eine gute Alternative zu gängigen Mückensprays. 

Auch interessant: