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Gesundheitsstudie Gefährliche Allergene: Chemikalien bei Kindern nachgewiesen

Gesundheitsstudie: Besonders Plastikspielzeug enthält eine Vielzahl an Zusatzstoffen, zum Beispiel die Industriechemikalie Bisphenol A
Besonders Plastikspielzeug enthält eine Vielzahl an Zusatzstoffen, zum Beispiel die Industriechemikalie Bisphenol A
© avtk - Shutterstock
Eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist mit den Abbauprodukten allergener Chemikalien belastet. Das zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes

Es ist ein Wert, der aufhorchen lässt: Fast alle Kinder und Jugendlichen sind nachweislich mit langlebigen Abbauprodukten allergener Chemikalien belastet - also Stoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen oder aber im Verdacht stehen, Allergien auszulösen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltbundesamt, das im Rahmen einer groß angelegten Studie den Urin von 2500 Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren auf die Abbauprodukte solcher Chemikalien getestet hat. Die zufällig ausgesuchten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus insgesamt 167 deutschen Städten und Gemeinden, die in Summe ein repräsentatives Bild für Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland geben.

Chemikalien stecken in vielen Kinderprodukten

Mit der zunehemenden Industrialisierung treten allergische Krankheiten wie beispielsweise Asthma und Kontaktdermatitis deutlich häufiger auf. Eine Ursache ist, dass wir mehr Chemikalien als früher ausgesetzt sind.

Chemisch erzeugte Stoffe, die besonders häufig Kontaktallergien auslösen, sind Metalle, Duft- und Konservierungsstoffe, wie zum Beispiel Nickel, Lysmeral oder Bisphenol A. Man findet sie in Modeschmuck, Kunststoffverpackungen und Raumsprays, aber auch in Spielzeug, Kinderkosmetik oder Schnullern.

Zwar gibt es für diese Stoffe festgelegte Grenzwerte, die Hersteller bei der Produktion nicht überschreiten dürfen. Jedoch habe sich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche durch den Kontakt mit solch belasteten Produkten häufig mit einer Mischung verschiedenster Chemikalien belastet seien. Noch sei unklar, wie die angereicherten Stoffe langfristig in Kombination im Körper wirken, warnt Dr. Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt gegenüber der Tagesschau.

Zudem seien gesundheitsbedenkliche Konzentrationen der Chemikalien, die zu Kontaktallergien führen können, von Kind zu Kind unterschiedlich hoch - je nach Alter und körperlicher Verfassung.

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