Verantwortlich dafür, dass es beim Blinzeln nicht dunkel wird, ist unser Gehirn-Bildspeicher. Ein Teil des Hirns speichert alles Gesehene, während wir die Augen kurz geschlossen haben. Öffnen wir sie wieder, fügt es die alten und die neuen Informationen zu einer flüssigen Bildfolge zu sammen. Das Dunkel ist vergessen.
Eine Region, die entscheidend dazu beiträgt, liegt im Stirnlappen. Göttinger Neurowissenschaftler haben sie in einer Untersuchung mit Epilepsie-Patienten in den USA näher identifiziert.
Die Probanden bekamen ein Gitter muster aus Punkten gezeigt und sollten angeben, ob diese ihrer Meinung nach horizontal, diagonal oder vertikal ange ordnet waren (die Ausrichtung war nicht eindeutig). Anschließend bekamen sie mit derselben Aufgabenstellung ein an deres Punktegitter vorgelegt. Entschieden sie sich bei beiden Gittern für die gleiche Ausrichtung, dann lag dies dar an, dass die Probanden unbewusst den Hirn-Bildspeicherinhalt aus dem ersten Durchgang nutzten. Über Elektroden im Gehirn konnten Forscher die Aktivität der Nervenzellen messen und so den Bildspeicher lokalisieren.
Einer Patientin war ein Teil der betreffenden Gehirnregion aufgrund ihrer Epilepsie entfernt worden. Bei ihr gab es den Effekt laut Neurowissenschaftler Caspar Schwiedrzik nicht.