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Indien Gläubige Hindus können Götter nun per App erreichen

Minakshi-Tempel
Der Markt für die Fürbitten-Apps ist enorm: In Indien leben knapp eine Milliarde gläubige Hindus
© mauritius images / Tommy Seiter / imageBROKER
Per Smartphone einen direkten Draht nach oben: In Indien beauftragen gläubige Hindus per App einen Priester, für sie zu beten

An Festtagen müssen Hindus oft mehrere Stunden lang Schlange stehen, bis sie in einem Tempel einen Puja aufsagen können: einen in vielen Fällen nur wenige Sekunden währenden Gebetsspruch als Teil des Puja-Rituals. Daher werben nun Anbieter spezieller Smart­phone-­Apps damit, dass die Gläubigen sich per ­Online-Zahlung das Sprechen des Gebets von einem Priester abnehmen lassen können.

Ob Glück bei der Partnersuche, Erfolg im Beruf oder Gesundheit: Gegen eine Gebühr von umgerechnet 13 Euro beauftragt etwa die Firma ­ePuja einen der mehreren Tausend hinduistischen Tempel in ihrem Netzwerk mit dem Akt des Wünschens. Wohl mehrere Zehntausende Inder nehmen diese Dienste bereits in Anspruch.

Für religiöse Dienstleistungen zu bezahlen, ist im Hinduismus nicht unüblich: Denn entscheidend sei nicht, von wem, sondern dass überhaupt ein Gebet gesprochen werde, erklärt Vasudha Narayanan, Professorin für Religionswissenschaften, das Prinzip. Schon vor Jahrzehnten habe ihre eigene Großmut­ter Pujas per Briefsendung bestellt, erinnert sich die Wissenschaftlerin.

Der Markt für die Fürbitten-Apps ist enorm: In Indien leben knapp eine Milliarde gläubige Hindus.

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