2006 sollte Alfred Seiland für die New York Times die Dreharbeiten der TV-Serie "Rome" fotografisch begleiten. Die 100 Millionen Dollar teure Fernsehserie wurde in den Filmstudios Cinecittà in Rom produziert. Jedes Stück Requisite wurde dafür möglichst getreu nachgebaut und die Imitate der römischen Bauten waren so gut, dass man sie nicht als solche erkennen konnte. So fand der Fotograf sein zukünftiges Thema: das Römische Reich.
Fortan reiste der Professor für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart rund um das Mittelmeer und in die nördlichen Alpen. Immer dabei seine Großformatkamera. Er besucht Orte wie Rom, Neapel, Damaskus, Petra, Karthago, Mainz oder Aescia Fort in Großbritannien. Er fuhr auch an Orte, die die Architektur der Antike rezipieren wie das Erlebnishotel "Colosseo" im Europa-Park Rust oder das Hotel "Caesars Palace" in Las Vegas.
Vor Ort entfernte der Fotograf aber nicht etwa lästige Dinge, wie Plastikstühle vor einer Ruine. Auch wartete er nicht bis der parkenden LKW aus seinem gewähltem Bildausschnitt verschwand. Nein, diese Dinge sollten mit aufs Foto.
"Ich muss immer den richtigen Zeitpunkt finden" sagt Seiland, und dieser ist für ihn genau dann, wenn er zeigen kann, wie die Menschen von heute mit der Antike leben und umgehen – und das ist mitunter alles andere als zimperlich.
Die gleichnamige Foto-Ausstellung ist noch bis zum 30. März im Römisch-Germanischen Museum in Köln zu sehen und ab dem 10. Oktober bis 15. Februar 2015 im Musée national d'histoire et d'art in Luxemburg.
