Stilvoll wohnen
Zwischen 1750 und 1850 entstanden in den mehr als 30 historischen Dörfern des Pilion viele meist dreigeschossige Herrenhäuser, die Archontika. Die beiden unteren Etagen gaben sich mit winzigen Fenstern und Schießscharten wehrhaft, das obere Stockwerk mit hervorspringenden Erkern und großen Fenstern bildete die Beletage. Viele dieser Archontika werden heute als kleine Privathotels geführt.
Etwa das Archontiko Diomidis, Makrinitsa, Tel. 0030-2428/099090, DZ ab 30 €, www.archontikodiomidi.gr
oder das Lost Unicorn, Tsagarada, Tel. 0030/2426/04 99 30, DZ ab 90 €, www.lostunicorn.com. Strandhotels gibt es natürlich auch. Besonders originell, mit rustikalen Zimmern und Bar: das Damouchari im gleichnamigen Ort, Tel. 0030-2426/04 98 40, DZ ab 90 €, www.damouchari.gr.
Rustikale Genüsse
Fragen Sie in den Tavernen und Ouzerien nicht nach Gyros oder Souvlaki, sondern nach den örtlichen Spezialitäten. Zum Beispiel nach Tsitsiravla, im Frühling gepflückten Triebspitzen der Pistazie, in Essig und Öl serviert, der ideale Begleiter zum Ouzo; nach Kritamo, vitaminreichem Meerfenchel, der an Felsküsten gedeiht; nach Bubari, tagesfrischer Wurst; vor allem aber nach Pilzen, frisch ab September, ansonsten eingefroren.
Manche Hotels bieten ihren Gästen im Herbst Pilzwanderungen, so etwa das Gasthaus Amanita in Tsagarada, www.amanita.gr.
Die Grundlagen piliotischer Küche vermittelt Evelin Kyrannos in Zagora: In zwei Stunden werden Tsatsiki, gefüllte Zucchiniblüten und der Paprika-Wurst-Eintopf Spetsofai zubereitet und anschließend gemeinsam bei Landwein auf einer Terrasse mit Meerblick genossen, Tel. 0030-2426/02 34 51, 20 €/Pers., Anmeldung per E-Mail an sunray.2@hotmail.co.uk.
Feine Strände, klares Meer
Am Pagasitischen Golf fallen die Strände vor sanftem Hügelland meist flach ab. Dramatischer zeigt sich die Landschaft an der offenen Ägäisküste: Das Ufer ist steiler, das Wasser noch sauberer, oft herrscht kräftige Brandung.
Lange Sandstrände gefällig?
Dann fahren Sie zum Parissena Beach nördlich von Horefto und zum Papa Nero Beach bei Agios Ioannis. Dichtes Grün und Felsen säumen den 150 Meter langen Sand-Kiesstreifen Mylopotamos Beach. Ebenfalls tief unterhalb von Tsagarada: der feinkiesige Fakistra Beach, den man nur zu Fuß erreicht.
32 Strände beschreibt www.discoverpelio.com.
Die Schmalspurbahn
90 Minuten braucht die historische Pilion-Bahn für die 15 Kilometer lange Strecke zwischen Ano Lechonia und Milies. Eine Diesellok zieht hölzerne Waggons über Viadukte und durch einen Tunnel, hält für eine Kaffeepause an einem Bahnhof mit Olivenmuseum. Am Ziel dürfen die Passagiere erst mithelfen, die Lok auf einer manuellen Drehscheibe zu wenden. Danach bleiben ihnen gut drei Stunden, um sich das Bergdorf Milies mit seinen gepflasterten Gassen und dem schönen Dorfplatz anzuschauen,
Tel. 0030-2421/03 97 23, 18 €, Abfahrt 10 Uhr, www.trainose.gr.
Zwei schräge Typen
Origineller als Theophilos war kaum ein anderer Maler der griechischen Neuzeit. Er wanderte durch das Land und bemalte gegen Kost und Logis die Wände von Tavernen und Archontika. In Anakasia zauberte er 1912 in einem Archontiko sein gesamtes Themenspektrum an die Zimmerwände (www.tinyurl.com/theo-anakasia), in Makrinitsa hinterließ er Spuren im Kaffeehaus Theofilos am Dorfplatz. Anschauen!
Wer lieber auf den Spuren eines Abenteurers wandelt: Der Österreicher Alfons Hochhauser, www.alfons-hochhauser.de, gilt als Pionier des sanften Tourismus auf dem Pilion.
Philippos und Agapi Homberg, Tel. 0030-2428/07 38 51, Anmeldung per E-Mail an homberg39@gmx.de, führen Besucher in Koulouri kostenlos zu den Wirkungsstätten des Barfuß-Propheten – und zu den Schauplätzen des Pilion-Romans "Raubfischer in Hellas", der vom Leben Hochhausers inspiriert wurde.
Musikalischer Sommer
In den letzten beiden Wochen im August verwandelt sich das autofreie historische Dorf Agios Lavrentios in ein Musikzentrum. In Dutzenden Workshops treffen sich Musiker aus aller Welt, widmen sich Klassik, Jazz und Balkan-Folklore. Geplant oder spontan konzertieren sie in Wohnhäusern und Gassen, im modernen Amphitheater, auf dem Dorfplatz und in Olivenhainen. Auch Tanz und Puppentheater stehen auf dem Programm, www.music-village.gr.
Die einzige Insel
Rund zwei Quadratkilometer klein, ein paar Dutzend Bewohner, ein ehemaliges Kloster: Paleo Trikeri, www.trikeri.de, ist das letzte bewohnte Inselchen vor Pilions Westküste.
Wohnen?
Im Hotel Galatia, Tel. 0030-2423/05 55 05 (von 1.5. bis 30.9.), ansonsten Tel. 0030-2421/04 50 84, DZ ab 45 €,
www.trikeri-galatia.gr, oder spartanisch und supergünstig für ein paar Euro in Klosterzellen, Tel. 0030-2423/05 52 07.
Hinkommen?
Nikos Boat Taxi, Handy-Tel. 0030-697/685 10 56 oder Tel. 0030-2423/05 52 10.
Hinkommen und Service
Die Anreise
Der Pilion besitzt einen Flughafen bei Volos, aber nur wenige nutzen ihn. Direktflüge bietet etwa Air Berlin saisonbedingt, www.airberlin.com.
Gute Alternativen sind Flüge nach Thessaloniki oder Athen, weiter mit dem Mietwagen – oder dem Linienbus, www.ktelvolou.gr, der mindestens zehn Mal täglich ab Athen fährt (7–22 Uhr, ab Busbahnhof Liosia, Tel. 0030-210/832 95 85, 40 €) sowie acht Mal ab Thessaloniki (8.15–23 Uhr, ab Busstation KTEL, Tel. 0030-231/0595424, www.ktelvolou.gr, 20 €).
Von Volos starten Busse in viele Dörfer auf dem Pilion, Busbahnhof Volos, Tel. 0030-2421/03 32 54. Entspannte Alternative: Bahnfahrt ab Athen (5 Stunden) oder ab Thessaloniki am Olymp vorbei (3 Stunden), jeweils mit Umsteigen in Larissa, Tickets ab Thessaloniki für 16 €, ab Athen für 27 €.
Unterstützung für Reisende
Wer für seinen Pilion-Besuch alle Reisebausteine aus einer Hand buchen möchte, wende sich an www.tdsreisen.de, www.attika.de und www.jassu.de.