Die steinerne Brücke spannt sich inzwischen wie selbstverständlich über die Schöllenschlucht, in der die wilde Reuss fließt. Die Schlucht galt besonders in früheren Zeiten als ein schwer zu überwindendes Hindernis auf der Route über den Gotthardpass, die den Kanton Uri mit dem Kanton Tessin verbindet und als Tor zum Süden sowie wichtigen Handelrouten galt. Geschichten, wie die Brücke zu ihrem Namen kam, gibt es genug, doch diese Version hält sich hartnäckig:
Bereits im 13. Jahrhundert hatten die Urner immer wieder versucht, eine Brücke zu bauen, doch verloren dabei oftmals Männer, Maultiere und Waren. Schließlich rief ein Dorfvorsitzender ganz verzweifelt: "Do sell der Tyfel e brigg bue" (Soll doch der Teufel selber eine Brücke bauen!). Kaum ausgesprochen, bat der Teufel der Bevölkerung einen Pakt an: Die Brücke würde fortan halten. Aber die erste Seele, die die neue Brücke überschreitet, solle ihm gehören. Nachdem man auf diesen Handel eingegangen war, stand eine neue starke Brücke über der Schlucht. Doch die Bevölkerung wusste nicht, wen sie als Erstes hinüberschicken sollten, bis ein Bauer die geniale Idee hatte, dem Teufel ein Schnippchen zu schlagen. Er band seinen Geißbock los und jagte ihn auf die andere Seite. Rasend vor Wut, ergriff der Teufel einen Felsblock und drohte damit, sein Werk zu zerstören. Darauf kam ein altes Weiblein des Wegs und ritzte ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel dies sah, verfehlte er sein Ziel, und der Fels landete in der Nähe des Ortes Göschenen. Dort liegt der Teufelsstein nun seit Jahrhunderten. Die Brücke nennt man seit dieser Zeit die Teufelsbrücke.