Irgendwann im Leben träumt wohl ein jeder von uns davon ein eigenes Baumhaus zu besitzen. Diese Idee einen Rückzugsort im rauschenden Blätterdach eines starken, tiefverwurzelten Baumes zu haben, fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Einfach die Leiter einziehen, sodass niemand vorbeikommen kann, einfach mal über den Dingen und Teil eines Naturgebildes sein – gerade in unser heutigen dauergestressten Gesellschaft eine beliebte gedankliche Alltagsflucht. Dabei sind Baumhäuser keine neumodische Erfindung, sondern vielmehr eine der ältesten menschlichen Wohnformen. So pflegen die Völker Kombai und Korowai im Süden Indonesiens noch heute eine waghalsige aber traditionelle Baumhauskultur. Aus Angst vor Pest und Überfällen anderer Stämme errichten sie vor Jahrhunderten ihre Domizile in bis zu 40 Metern Höhe und sind bis heute dabei geblieben. Auch die Römer waren begeistert von den Häusern im Schutz der Bäume. Wie schriftliche Überlieferungen zeigen, hielt beispielsweise Eroberer Caligula ganze Banketts in seinem Baumhaus.
Welche architektonischen Formen diese Wohnflächen zwischen Astgabeln und Baumstamm weltweit annehmen können, zeigt der Bildband "tree houses". Der Betrachter wird mitgenommen auf eine Rundreise zu den visionärsten, komfortabelsten und skurrilsten Baumhäusern der Gegenwart. Die Reise führt von den ursprünglichen Häusern in Indonesien über moderne Bauten in Afrika bis hin zu futuristischen Entwürfen in den hohen Norden Skandinaviens. Der Bildband wird die Sehnsucht nach einem eigenen Baumhaus nicht lindern, sie im Zweifel gar anfachen, aber zum Glück haben die Bäume dieser Welt noch ein paar Plätze frei.