Niedriger Wasserstand - versunkenes Geisterdorf taucht wieder auf - [GEO]

Zur Galerie Niedriger Wasserstand - versunkenes Geisterdorf taucht wieder auf

Belebte Zeiten

Nicht alles nahmen die Einheimischen mit sich, bevor sie Aceredo 1992 für immer verlassen mussten. Hinterlassenschaften wie alte Bierkisten zeugen von belebten Zeiten. Das Logo der alten spanischen Bierbrauerei San Miguel ist auf den Kisten gerade noch erkennbar.

© Emilio Morenatti/AP/dpa

Dächer, die aus dem Wasser ragen, sind jeden Sommer ein alltägliches Bild am Lindoso-Stausee. In besonders trockenen Jahren tauchen Teile des spanischen Dorfes Aceredo auf, das vor drei Jahrzehnten für einen Stausee planmäßig geflutet wurde. Aber noch nie zuvor war das Skelett des Dorfes in seiner Gesamtheit aufgetaucht, und das mitten in der normalerweise nassen Wintersaison.

Weite Teile Spaniens leiden unter extremer oder lang anhaltender Trockenheit, wobei die Niederschläge in diesem Winter nur ein Drittel des Durchschnitts der letzten Jahre betragen. Ähnlich ist die Situation im benachbarten Portugal, wo 45 % des Landes von einer "schweren" oder "extremen" Dürre betroffen sind.

Aceredo liegt im Nordwesten Spaniens. In den Neunzigerjahren mussten die 160 Bewohnerinnen und Bewohner trotz Proteste gegen die Umsiedlung das Dorf verlassen. Mittlerweile versorgt der Stausee die umliegenden Dörfer mit Trinkwasser.

Der Geisterort lockt Tausende von Touristen an. Schaulustige spazieren auf der Suche nach den letzten Spuren der Einwohner durch das Dorf. Wer will, kann die Häuser betreten. Diese blieben im Wasser recht gut erhalten. Sogar eine alte Glühbirne baumelt noch von der Decke. Auch nach dreißig Jahren unter Wasser sind alte Farbreste zu sehen.

27. Februar 2021,00:15

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