Unterschiede sind enorm Trinkgeld im Urlaub: Wie viel sollte ich geben?

Rechnung im Restaurant in Spanien
Frage im Urlaub: Wie viel Trinkgeld sollte ich in Italien, Spanien oder Frankreich geben?
© Panthermedia / imago images
Jedes Jahr stellt man sich wieder dieselbe Frage: Wie viel Trinkgeld muss ich nochmal im Urlaub geben? Denn selbst in Europa wird das in verschiedenen Ländern mitunter komplett unterschiedlich gehandhabt. Was Urlauber wissen sollten

Ob in Spanien oder Italien – in jedem Urlaub stellt man sich nach dem Restaurantbesuch wieder dieselbe Frage: Wie viel Tringeld gibt man hier nochmal? Gar keins? Schließlich ist in manchen Ländern der Service schon in der Rechnung inbegriffen. Oder fünf Prozent? Acht Prozent?

In Deutschland gibt man zwischen fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags, wenn man mit dem Service zufrieden ist. Im Urlaub sind sich Deutsche im Restaurant oder beim Taxifahren aber manchmal nicht mehr so sicher, ob und wenn ja, welcher Trinkgeldbetrag angemessen ist. Zurecht. Denn die Erwartungen sind mitunter völlig unterschiedlich, teilt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mit.

Wie viel Trinkgeld gibt man im Urlaub?

In den USA und Kanada wird zum Beispiel mehr erwartet: Hier seien tendenziell eher 15 bis 20 Prozent erwünscht, so der BdB. Enthält die Rechnung schon eine Servicegebühr, ist ein zusätzliches Trinkgeld hingegen nicht notwendig.

Anders sehe es etwa in Belgien, Dänemark, Estland, Israel, Kroatien, Luxemburg, Malaysia, den Niederlande, Österreich, der Schweiz sowie Slowenien aus: Hier genügt dem BdB zufolge häufig das Aufrunden des Rechnungsbetrags. Ein höheres Trinkgeld ist nicht unbedingt notwendig, werde aber trotzdem gern gesehen.

Trinkgeld als Beleidigung

In asiatischen Ländern ist Vorsicht geboten: Denn mancherorts – etwa in China, Japan, Südkorea und Taiwan – werde Trinkgeld sogar als Beleidigung aufgefasst. Hier gilt guter Service als Selbstverständlichkeit, der nicht extra honoriert werden muss. Bei vielen Preisen in Bars, Restaurants und Hotels seien zudem bereits Servicepauschalen enthalten.

In Irland und Großbritannien wird der Begriff Trinkgeld zumindest in Pubs laut BdB wörtlich genommen. Wer dem Personal hinter dem Zapfhahn aufgrund guter Leistung eine Freude bereiten möchte, kann diesem einfach ein Getränk ausgeben. Das sei dort so üblich.

Wie viel Trinkgeld gibt man in Spanien, Italien Frankreich, oder Portugal?

Viele Deutsche fahren gerne nach Spanien oder Italien in den Urlaub. Wie viel Trinkgeld gibt man, wenn man hier Urlaub macht?

Italien: Steht auf der Rechnung „Coperto“, ist bei der Rechnung bereits eine Servicegebühr für Gedeck und Brot eingerechnet. Sie liegt in der Regel zwischen zwei und drei Euro pro Person und kann einem Trinkgeld gleichgesetzt werden. Dann muss man also nichts zusätzlich geben. Ansonsten gibt man zwischen fünf und zehn Prozent.

Spanien: Kleine Beträge wie ein Kaffee werden beim Bezahlen einfach aufgerundet. Ansonsten zahlt man auch hier zwischen fünf und zehn Prozent.

Frankreich: Häufig ist auf der Rechnung bereits eine Servicepauschale von 15 Prozent inkludiert. Das erkennt man an dem Hinweis "Service compris 15 Prozent" ganz unten auf der Rechnung. Ansonsten können Sie zwischen einem und zehn Prozent alles geben, was Sie für angemessen halten. Je nachdem, wie zufrieden Sie waren.

Portugal: Wenn Sie zufrieden waren, geben Sie in Portugal um die zehn Prozent Euro Trinkgeld.

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Trinkgeld im Urlaub am besten in bar

Ansonsten gilt: Entrichten Sie Ihr Trinkgeld nach Möglichkeit in Landeswährung bar, rät der Bankenverband. Bei Kartenzahlung sei nicht gewährleistet, dass das Trinkgeld am Ende bei der richtigen Person ankommt.

Für Frankreich-, Griechenland- oder Spanienurlauber gut zu wissen: Hier ist es üblich, das Trinkgeld beim Verlassen des Restaurants einfach auf dem Rechnungsteller oder Tisch liegen zu lassen.

jkö/dpa