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Ratgeber Welcher Hund passt zu mir? 50 Rassen im Überblick

Dieser Ratgeber zeigt die 50 bekanntesten Hunderassen im Überblick: Wie sie aussehen, welche Fähigkeiten sie haben, was sie brauchen – und bei welchen Menschen sie sich wohlfühlen
Hunde
© Colourbox

Alle Hunde, gleich, welcher Rasse sie angehören, haben prinzipiell ähnliche Eigenschaften. Die machen den größten Teil ihres Verhaltens aus. Ausnahmslos jeder Hund hat daher auch ähnliche Bedürfnisse: Er braucht Zuneigung, Beschäftigung und Führung. Diese drei Grundbedürfnisse sind die Basis einer gelungenen Mensch-Hund-Beziehung.

Darüber hinaus aber gilt es rassetypische Merkmale zu beachten. Manche davon lassen sich im Alltag der meisten Menschen einfach berücksichtigen, andere wiederum erfordern besondere Haltungsbedingungen. Viele Rassen wurden auf eine spezielle Eigenschaft hin gezüchtet und lassen sich daher einer Gruppe zuordnen. Vor der genauen Beschäftigung mit den Besonderheiten der einzelnen Rassen lohnt also ein Blick auf diese Hundetypen:

Hütehunde wie etwa der Border Collie, der Australian Shepherd und der Deutsche Schäferhund sind sehr gehorsam und bringen eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Die Beschäftigung mit diesen Hunden macht Spaß, wird aber schnell zum Vollzeithobby. Für einige Rassen typisch sind zudem nervöse und geräuschempfindliche Tiere.

Herdenschutzhunde wie beispielsweise der Kuvasz haben eine archaische Ausstrahlung und außergewöhnlich viel Kraft. Ihre prägnantesten Eigenschaften sind Wachsamkeit und die Neigung, ihren Menschen sowie dessen Hab und Gut zu beschützen. Darüber hinaus sind sie ausgesprochen unabhängig und selbstständig – und eher etwas für Spezialisten.

Treibhunde wie der Entlebucher Sennenhund sind von Natur aus eher kämpferisch und Fremden gegenüber tendenziell misstrauisch. Sie unterscheiden sich im Charakter deutlich von Hütehunden: Ein Treibhund ist zwar weniger sensibel, aber auch weitaus weniger devot und bereit, sich unterzuordnen.

Terrier taugen allesamt nicht zum Sofahelden. Schließlich wurden diese ungeheuer aktiven, unerschrockenen Tiere dafür gezüchtet, sich nichts gefallen zu lassen, etwa bei der Jagd. Oftmals sind sie leidenschaftliche Kläffer. Auf diese Weise haben sie schon manchen ahnungslosen Ersthundebesitzer zur Verzweiflung getrieben.

Stöber- und Apportierhunde wie Spaniel, Retriever oder Pudel lassen sich im Allgemeinen einfacher in den Alltag einer Familie integrieren als die unabhängigeren Treibhunde oder Terrier. Sie sind kooperationsbereit, haben ein freundliches Wesen, kommunizieren gern und lassen sich durch Apportier- und Suchspiele (auch mit Kindern) beschäftigen.

Lauf- und Schweisshunde wie Beagle, Basset Hound oder Bayerischer Gebirgsschweißhund sind sensibel und freundlich, aber absolut geruchsgesteuert. Gassi gehen ohne Leine ist nur selten möglich, denn in einer heißen Spur verlieren sie sich vollkommen – und sind dann erst einmal weg.

Wach- und Hofhunde wie etwa Spitz, Hovawart oder Schnauzer haben eine klare Haltung gegenüber Freund und Feind. Schließlich war es lange Zeit ihre Aufgabe, zwischen beiden zu unterscheiden. Sie brauchen daher eine eindeutige Ansage, wann sie sich zurückzuziehen haben. Ein Vorteil: Sie haben wenig Tendenz zum Streunen.

Windhunde wie zum Beispiel Whippets sind hochgradig spezialisierte Sichtjäger. Deshalb gehen sie vorwiegend an der Leine spazieren – und zwar mehrere Stunden täglich. Ab und zu muss man sie jedoch auch rennen lassen. Windhunde haben ein beinahe katzenhaftes Wesen, sind sensibel, eigenwillig, verschmust. In einem turbulenten Haushalt mit mehreren Kindern fühlen sie sich schnell überfordert.

Nordische Hunde wie Siberian Husky und Shiba Inu erinnern wie alle nordischen Rassen optisch stark an den Urvater aller Hunde, den Wolf, und sind auch in ihrem Wesen sehr ursprünglich geblieben. Ihre wildtierhafte Intelligenz kann die Erziehung recht schwierig machen. Hinzu kommt ein ausgeprägter Jagdtrieb, aber sie sind auch höchst robust und ausdauernd.

Gesellschafts- und Begleithunde wie Yorkshireterrier, Kromfohrländer oder Leonberger wurden entweder noch nie oder schon sehr lange nicht mehr für bestimmte Aufgaben gezüchtet und sind daher nicht hoch spezialisiert – grundsätzlich eine gute Voraussetzung für einen Familienhund. Sie sind oft weniger beharrlich, zielorientiert und ausdauernd.

Legende

GEO Wissen Nr. 60
© GEO Wissen

Die beliebtesten kleinen Hunderassen

Kleine Hunde – große Unterschiede: Es gibt kernige ­ Arbeitshunderassen wie Dackel und Foxterrier und sanftmütige ­ Begleiter wie Papillon und Malteser. 

Bichon Frisé 

Der Bichon Frisé stammt vermutlich von den Kanarischen Inseln, von wo aus er im 14. Jahr- hundert auf das europäische Festland gelangte. In den 1930er Jahren erlebte die Rasse in Frankreich einen Aufschwung. Nach Deutsch- land kam sie erst im Jahr 1955. 

bichon frize im Sprung
©  Pond5 Images / imago images
  • Typ: Gesellschafts- und Begleithund
  • Fell: Dünnes, lockeres, bis zu zehn Zen­timeter langes Oberfell mit Korkenzieherlöckchen und seidiger Unterwolle; das weiße Fell sollte alle vier bis sechs Wochen profes­sionell geschoren und wenigstens alle zwei Tage gebürstet werden
  • Größe: Schulterhöhe 25 bis 30 cm
  • Gewicht: 5 bis 7 kg
  • Gut geeignet für: alle Liebhaber klei- ner Hunde; der Bichon Frisé passt sich so gut wie jeder Lebenssituation an. Allerdings braucht er Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und die ständige Nähe eines Menschen. Deshalb sollte er nicht über längere Zeit allein sein
  • Anfälligkeiten: keine rassebedingten Erkrankungen bekannt

Dackel

Der erste Zuchtstandard wurde 1879 für den Kurzhaardackel festgelegt. Seine Vorfahren sind Bracke und Pinscher. Beim Langhaardackel wurde der Wachtelhund eingekreuzt, beim Rauhaarteckel Schnauzer und Terrier.

Dackel sitzend
© Design Pics / imago images
  • Typ: Jagd- und Begleithund
  • Fell: Kurzhaar – dicht, glatt, anliegend, rot, rotgelb, gelb (je auch mit Stichelung), schwarz-lohfarben; Langhaar – glatt, weich, anliegend, rot, rotgelb, gelb (jeweils Stichelung möglich), schwarz-lohfarben; Rauhaar harsch mit dichter Unterwolle, rot, dachs oder saufarben
  • Größe: als Normalschlag, Zwerg- und Kaninchendackel; Schulterhöhe 17 bis 27 cm
  • Gewicht: 3 bis 9 kg
  • Gut geeignet für: Familien mit größeren Kindern, Singles sowie Senioren
  • Anfälligkeiten: Bandscheibenprobleme, Rheumatismus, Netzhauterkran­kungen, Ohrenentzündungen; auf Treppen muss der Hund immer getragen werden, sonst besteht eine erhöhte Gefahr der Dackellähme (einer Erkrankung der Bandscheiben, die zu Bewegungsstörungen führt)

Foxterrier