Mikrofotografie: Insekten, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat
Wunder der WinzigkeitInsekten, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat
Drei Wochen und bis zu 10 000 Einzelaufnahmen benötigt der Fotograf Levon Biss, um aus Insekten-Zwergen optisch Riesen zu machen. Und ihre ungesehene Raffinesse freizulegen.
Blatthornkäfer
Helictopleurus splendidicollis, Madagaskar. Originalgröße: 10 mm. Ein Überlebenskünstler: Man nimmt an, dass diese Käfer das Aussterben der Großtiere auf Madagaskar überlebt haben, weil sie dazu übergegangen sind, sich von Aas zu ernähren statt von Tierdung. Auf den Bildern sehen Sie Original und Vergrößerung im Verhältnis. Am PC lassen sich die Fotos über das Pfeil-Symbol (unten links) vergrößern
Die Insekten, die sich der Brite Levon Biss für sein Projekt „Microsculpture“ ins Studio holt, sind nur selten größer als ein Daumennagel. Biss aber fertigt Porträts von ihnen an, die sich in der Größe eines Kleinwagens ausdrucken lassen. Er schafft das mithilfe einer ungewöhnlichen Kamerakonstruktion: Der 41-Jährige fotografiert die Tierchen durch das 200-Millimeter-Objektiv seiner 36-Megapixel-Kamera, vor das er zusätzlich eine Mikroskop-Optik montiert hat.
Bilder aus Tausenden Bildern
Auf diese Weise erzielt er Vergrößerungen mit einem enormen Reichtum an Details. Allerdings hat die Methode einen Nachteil: Die Schärfentiefe ist extrem gering. Für jedes Motiv benötigt er deshalb mehrere Tausend Bilder, und für jedes neue Bild muss die Kamera um einen hundertstel Millimeter bewegt werden. Ein Haar, zum Vergleich, ist sieben hundertstel Millimeter dick.
Seit nordatlantische Heringsschwärme zum Überwintern nach Norwegen wandern, spielen sich dort packende Szenen zwischen Fischern und Walen ab. Audun Rikardsen hat diese Interaktion in einzigartigen Bildern eingefangen - und erhielt dafür nun den Fritz Pölking Preis
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