Die Insekten, die sich der Brite Levon Biss für sein Projekt „Microsculpture“ ins Studio holt, sind nur selten größer als ein Daumennagel. Biss aber fertigt Porträts von ihnen an, die sich in der Größe eines Kleinwagens ausdrucken lassen. Er schafft das mithilfe einer ungewöhnlichen Kamerakonstruktion: Der 41-Jährige fotografiert die Tierchen durch das 200-Millimeter-Objektiv seiner 36-Megapixel-Kamera, vor das er zusätzlich eine Mikroskop-Optik montiert hat.
Bilder aus Tausenden Bildern
Auf diese Weise erzielt er Vergrößerungen mit einem enormen Reichtum an Details. Allerdings hat die Methode einen Nachteil: Die Schärfentiefe ist extrem gering. Für jedes Motiv benötigt er deshalb mehrere Tausend Bilder, und für jedes neue Bild muss die Kamera um einen hundertstel Millimeter bewegt werden. Ein Haar, zum Vergleich, ist sieben hundertstel Millimeter dick.