Vor der Südostküste Zyperns, in zehn Meter Tiefe, hält Periklis Kleitou Ausschau nach den Flossen des Feindes. In einer einsamen Bucht des Naturschutzgebiets Kap Greco patrouilliert er entlang des Riffs: Klares Wasser umgibt ihn, das Blau des Mittelmeers, das "Levantinische Becken" – der Rand Europas.
Es ist ein heißer Tag im September und selbst in der Tiefe noch etwa 32 Grad Celsius warm, der Meeresforscher ist in Shorts unterwegs. Ausgerüstet mit einem Maßband und einer Schreibtafel taucht er langsam voran und notiert dabei die Namen der Fische, Krebse und Schnecken, die er in zwei Meter Abstand links und rechts am Riff sieht.
Es ist zerklüftet. Immer wieder muss Kleitou sich tief in die Felsspalten zwängen, um auch die versteckten, schattigen Nischen zu kontrollieren.
Schließlich verschwindet er in der Dunkelheit einer Höhle, robbt am Sandboden in einen engen Gang, gerade groß genug, dass seine Tauchflasche nicht an die Felsdecke stößt. Die Luftblasen seines Atems sammeln sich an der Decke zu einem spiegelnden See, der langsam durch das Gestein perlt. Erst einige Meter voraus fällt durch ein Loch wieder Licht in das Höhlensystem. Kleitou kann nicht zurück, kann sich nicht drehen, er könnte nicht plötzlich auftauchen.
Und genau hier, in der engen, schummrigen Tiefe, lauert das Tier, das er fürchtet. Kaum eine Armlänge weit vor Kleitous Gesicht spreizt ein Rotfeuerfisch seine Brustflossen auf, bringt die Giftstachel in Position. Sein rot-weiß gebänderter Körper, knapp ellenlang, schimmert im Halbdunkel zwischen den Felsen. Er sieht anmutig aus – und gefährlich zugleich.

Kleitou hält inne. Er weiß: Der Feuerfisch ist ein Jäger, der aus dem Hinterhalt zuschlägt. Auf kurze Distanz kann er blitzartig vorschnellen. Und von den Giftstacheln seiner Rückenflossen getroffen zu werden, ist auch für Menschen mit heftigen Schmerzen verbunden, es kann allergische Schocks und Lähmungen nach sich ziehen. Doch der Forscher taucht behutsam am Fisch vorbei bis zum Höhlenausgang und hält nüchtern auf seiner Schreibtafel fest: Der Räuber ist hier.
Dutzende Male bereits hat Kleitou mit seinem Team von der Forschungsagentur MER (Marine and Environmental Research Lab) das Riff kontrolliert. Er fahndet nach aliens: nach Vertretern fremder, tropischer Tier- undPflanzenarten.
Der Rotfeuerfisch hat andernorts schon eine Schneise der Verwüstung hinterlassen
Jedes Jahr wandern neue Arten durch den Suezkanal ins Mittelmeer ein. Die Südostküste Zyperns ist eine der ersten Stationen, die sie dabei ansteuern. "Wir sind die vorderste Verteidigungslinie", sagt Kleitou. Der 32-Jährige ist Biologe, geboren und aufgewachsen in Limassol, Zypern. Er liebt die Weite der See und alles, was darin lebt, ganz besonders die Fische in den Gewässern des Mittelmeers, seiner Heimat. Aber er sorgt sich um ihre Zukunft.
Kleitou befürchtet, dass Einwanderer aus der Fremde die Vielfalt der Unterwasserwelt in Gefahr bringen. Vor allem Pterois miles, der Indische Rotfeuerfisch, macht ihm Angst: Dieser Drachenkopf hat schon in anderen Meeresgebieten eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Ihn will Kleitou bekämpfen. Deshalb bewacht er das Riff, und er ist nicht allein: Sein Assistent, George Constantinou, folgt ihm im Wasser mit einer Kamera. Die Biologin Christina Michail fotografiert währenddessen als Dritte im Team den Mikrokosmos am Boden. Im Labor wird sie später anhand der Aufnahmen analysieren können, ob sich verdächtige Krustenalgen, Seescheiden oder Strudelwürmer zwischen den Felsen verstecken: winzige aliens, die auf ihre Art das Leben am Riff bedrängen könnten.
Für Kleitou ist Pterois miles in erster Linie ein faszinierendes Wesen: "So eine elegante und durchsetzungsstarke Spezies!", findet er. "Ich bewundere sie." Nur im Mittelmeer sei sie leider am falschen Ort. Ein Dilemma.
Eigentlich leben Rotfeuerfische an den Korallenriffen des Indopazifiks, vom Roten Meer bis Kiribati. Erst 2012 wurden einige Exemplare im östlichen Mittelmeerraum gesichtet. Inzwischen hat sich die Spezies vor Zypern, Griechenland und der Türkei etabliert. Und da die Wassertemperaturen im Mittelmeer in der Klimakrise beständig steigen, wandert sie weiter nach Westen: Auch erste Riffe der Adria und Siziliens hat sie in Beschlag genommen. "In wenigen Jahren wird dieser Fisch sich wahrscheinlich den ganzen Mittelmeerraum erschließen", hat Kleitou berechnet.
Eine unglaubliche Überlebenslust treibt den Eindringling vorwärts: Pterois miles frisst am Riff beinahe alles, was ihm vors Maul schwimmt und kleiner ist als er selbst, und er kann seinen Magen dafür bis zu 30-fach ausdehnen. Wenn die Beute allerdings knapp wird, schaltet er um, wird zum lauernden Schläfer, verlangsamt seinen Stoffwechsel. Bis zu drei Monate lang kommt er dann, abgetaucht in ein Versteck im Riff, ohne jegliche Nahrung aus.
Pterois miles ist ein Survival-Experte, der sich zur Eroberung neuer Lebenswelten epidemisch ausbreiten kann: Solange das Meerwasser warm genug ist, laicht jedes Feuerfischweibchen alle vier Tage und gibt dabei bis zu 30.000 Eier ab. Der Nachwuchs wird schon nach rund einem Jahr geschlechtsreif, weitaus schneller als der vieler anderer Fischarten in der Mittelmeerwelt. Mit der Strömung verteilen sich Feuerfische dabei über Dutzende von Kilometern, sie ertragen Brandung und Brackwasser, können bei Gefahr auch in größere Tiefen ausweichen – und ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen.

Gemeinsam mit seinem Bruder und Kollegen von der britischen University of Plymouth hat Kleitou in einem fünfjährigen EU-Projekt die Verbreitungsmuster der Feuerfisch-Invasion untersucht. Sein Fazit: "Aufhalten können wir sie im Mittelmeer jetzt wohl nicht mehr." Sollte man sie also gewähren lassen?
Die meisten Arten fügen sich in der Ferne gut ein, finden Nischen, bereichern die Vielfalt
Seit es auf Erden Leben gibt, wandelt es sich. Arten wandern, manche erschließen sich neue Lebensräume, andere werden zurückgedrängt. Ganz normal, oder? Leider nicht. Weil wir Menschen und unsere Handelswaren in immer größerer Zahl durch die Welt reisen, hat sich die Verbreitung von Tier-, Pflanzen- und Bakterienarten in fremde Gebiete extrem verstärkt und beschleunigt. Es sind vor allem Trittbrettfahrer: Fische, Krebse, Quallen und ihre Larven ziehen am Rumpf von Containerschiffen oder in Ballastwassertanks über Seewege wie den Suezkanal um den Globus. Insekten und Pflanzensamen brechen in Reisekoffern in ferne Welten auf, Bakterien in den Körpern von Geschäftsreisenden und Touristen.
Die meisten Arten fügen sich in der Ferne gut ein. Sie finden Nischen zum Überleben, bereichern die Vielfalt oder verschwinden auch wieder. Rund zehn Prozent der von Menschen beförderten Passagiere aber vermehren sich in der Fremde so, dass sie Ökosysteme durcheinanderbringen und gewaltige Schäden anrichten können: wie die Rotfeuerfische.
Mehr als 3500 Arten gelten in diesem Sinne derzeit als "invasiv". Jedes Jahr kommen schätzungsweise rund 200 dazu: Eine Welle, so warnen Fachleute, die als einer der stärksten, bislang aber vollkommen unterschätzten Treiber für die wohl größte Naturkrise unserer Zeit einzustufen sei – den weltweiten Artenverlust.

Laut Schätzung des internationalen Biodiversitätsgremiums IPBES sterben auf Kontinenten, Inseln und in den Meeren der Erde derzeit bis zu 150 Arten aus – jeden Tag. Pro Jahr wären das mehr als 50.000 Fäden im Netz des Lebens, die für immer verloren gehen, 1000- bis 10.000-mal mehr als im erdgeschichtlichen Durchschnitt. Und in rund 60 Prozent dieser Fälle, so haben Forschende überschlagen, seien an diesem Verlust biologische Invasoren beteiligt, die als Konkurrenten, Fressfeinde oder auf andere Art und Weise den anderen das Leben schwer gemacht haben.
Auch wir Menschen bekommen die Folgen zu spüren. Weil durch den Einfluss von Rotfeuerfischen, Blaukrabben oder Schwarzstreifenmuscheln Fischereiflotten oft mit halb leeren Netzen in den Hafen zurückkommen, weil eingewanderte Würmer, Schnecken und Pilze Ernteerträge einbrechen lassen und weil sich Krankheiten unter anderem durch Moskitos, Traubenkräuter und Zecken rasant ausbreiten, schätzt der Biodiversitätsrat: Invasive Arten verursachen weltweit jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen Schaden von 423 Milliarden Euro.
Etwa 1000 Arten sind als ozeanische Aliens ins Mittelmeer eingewandert
Das Mittelmeer ist seit Langem besonders von feindlichen Übernahmen betroffen. Zu mehr als 30 Prozent führt die globale Containerschifffahrt durch die Straße von Gibraltar und den Suezkanal, der dafür immer wieder vertieft und erweitert wurde. Etwa 1000 Arten sind so als ozeanische aliens in das Mittelmeer eingewandert: Kaninchen- undKugelfische, Schnecken und Seesterne. Keine Art jedoch verbreitete sich so schnell wie jetzt der Rotfeuerfisch.
Er hat schon die Karibik erobert. Vermutlich waren es Aquarienbesitzer aus Florida, die in den 1980er-Jahren erstmals Feuerfische in den Atlantik entließen und damit eine Evolution im Zeitraffer auslösten. Trotz intensiver Bekämpfungsversuche überziehen bis heute Schwärme aus bis zu 800 Exemplaren pro 100 Quadratmeter manche Karibikriffe. Die Räuber sind imstande, so zeigen Studien, bis zu 95 Prozent aller kleineren Fische zu fressen – und so auch die Biodiversität am Riff zu verändern. Droht am Mittelmeer ähnliches?

Langsam wird der Bug der "Nemesis III" im azurblauen Wasser sichtbar. Wie ein Geisterschiff steht der einstige Fischtrawler aufrecht am Meeresboden, 24 Meter unter den Wellen: ein Wrack im Nirgendwo des Meeresschutzgebiets Protaras.
Krustenalgen und Seefächer haben es überzogen, ein paar Lippfische, Binden- undSattelbrassen umschwärmen den Rumpf. Aber an Deck, zwischen alten, verrosteten Klampen und Seilrollen, haben Feuerfische das Wrack zum Palast erkoren. Kleitou taucht mit der Schreibtafel durch die Aufbauten: Er schafft es kaum, alle Vertreter von Pterois miles zu verzeichnen, die er erspäht. Sie scheinen in jedem Winkel zu lauern, jede düstere Nische mit ihren Giftstacheln zu verteidigen.
Die "Nemesis III" wurde 2013 absichtlich hier versenkt, um selten gewordenen Rifftieren im Schutzgebiet ein Zuhause zu geben. Inzwischen jedoch, so hat Kleitou ermittelt, kontrollieren so viele Feuerfische das Wrack, dass sie heimische Arten verdrängen – darunter auch Jungtiere von Beständen, die für die Küstenfischerei Zyperns von großer Bedeutung seien.
"Wenn wir Menschen nicht eingreifen, werden Feuerfische von Orten wie diesem aus auch im Mittelmeer schwere Schäden anrichten", sagt Kleitou nach seinem Tauchgang. Denn mehr noch als in der Karibik gelte in mediterranen Küstengewässern: Ein Feuerfisch hat kaum Feinde. Größere Jäger wie Haie, Zackenbarsche und Kraken, die sich von seinen Giftstacheln nicht verschrecken lassen, sind weitgehend überfischt. Das ist die schlechte Nachricht.
Für menschliche Gaumen sind Feuerfische ein Fest
Die gute ist: Für menschliche Gaumen sind Feuerfische ein Fest. Sie haben kaum Gräten, ihr weißes und festes Fleisch ist reich an ungesättigten Fettsäuren und ein großartiger Geschmacksträger. Es lässt sich hervorragend grillen oder zu Fischsuppen kochen. Könnten wir also die Riffe beschützen, indem wir den Feuerfisch in die Pfanne hauen?
Die Gastronomie in der Karibik hat schon reagiert: Es gibt Feuerfisch-Kochbücher, Restaurantköche setzen stetig neue Gerichte auf ihre Karten, die Nachfrage steigt.
Seit 2018 versuchen Kleitou und seine Mitstreiter nun, auch der mediterranen Küche den Feuerfisch schmackhaft zu machen. "Aber es gab zunächst große Skepsis", sagt der Biologe.
Restaurantgäste schauderten beim Gedanken, sich das Filet eines "Giftfisches" zu bestellen. Fischer hätten deshalb bis vor Kurzem noch jeden Feuerfisch, der sich in den Netzen verfing, nur als wertlosen Beifang betrachtet. Und weil Pterois miles sich meist an Riffen versteckt hält, ist er mit klassischen Netzen ohnehin schwer zu fangen. Man muss selbst zu ihm tauchen.

George Pavlidis sitzt auf dem Rand seines Schlauchboots. Er atmet tief ein, bekreuzigt sich, dann gleitet er in die Tiefe. Ein Riff vor der Halbinsel Akrotiri, im Süden Zyperns: Hier probt Pavlidis, 58 Jahre alt, schmal und sehnig, gemeinsam mit Kleitou und ein paar Freunden, wie Feuerfische vom Riff auf den Teller gebracht werden könnten. Für jedes Exemplar verlässt er sich dabei auf einen einzigen Atemzug – und auf seine Harpune.
Pavlidis ist Freitaucher. Scheinbar schwerelos, angetrieben von wenigen Flossenschlägen, schießt er mit angehaltenem Atem zum Riff hinab, etwa 15 Meter unter der Oberfläche. Und erblickt Beute: Zwei Feuerfische lauern zwischen den Felsen. Sie flüchten nicht. Selbst als Pavlidis einen der beiden mit seiner Harpune durchbohrt, schwimmt der andere ungerührt weiter am Riff entlang. Er scheint nicht zu ahnen, dass der nächste Schuss ihm gelten wird.
"Feuerfische vertrauen auf die Abschreckung durch ihre Giftstacheln", erklärt Kleitou, als sich die Freitauchergruppe nach rund einer Stunde und mit beinahe zwei Dutzend Feuerfischen an Bord auf den Rückweg macht. "Mit Harpunen sind sie leicht zu erlegen."
George Pavlidis sortiert den Fang. Er trägt Handschuhe, mit der Küchenschere schneidet er mühelos alle giftigen Flossenstrahlen ab. "No problem!", erklärt der Taucher mit breitem Grinsen.
Das Problem ist allein: Nur die wenigsten Fischer können so lange wie Pavlidis und seine Freunde die Luft anhalten. Tests auf Zypern und in der Karibik haben gezeigt: Weit erfolgreicher ist die Feuerfischjagd, wenn Taucher Pressluftflaschen zum Atmen verwenden.

Bei Experimenten, die Kleitous Team als Wettbewerbe von Sporttauchern ausrief, erlegten die Teilnehmenden in wenigen Tagen fast 4800 Tiere – und hielten die Dichte der Invasoren am Riff damit für Monate deutlich unter der ökologisch kritischen Schwelle von 170 Fischen pro Hektar.
Normalerweise ist die Unterwasserjagd in EU-Gewässern mit Tauchflaschen jedoch nicht erlaubt: Zu viele heimische Arten, wie Zackenbarsche und Geißbrassen, haben unter dem Ehrgeiz von Speerfischern schon gelitten.
"Unsere Welt ist im Wandel", findet hingegen Kleitou: "Für einige Stellen in Meeresschutzgebieten sollten die Regeln zur Feuerfischjagd gelockert werden." Das MER-Team schlägt vor, dafür regelmäßige, streng kontrollierte Aktionen von Sporttauchern zu veranstalten. Aufbauend auf Erfahrungen aus der Karibik haben die Meeresforscher auch die passende Waffe für solche Vorstöße getestet: eine "Hawaiian Sling", eine einfach gebaute Harpune, die wie ein Bogen von einem gespannten Gummiband angetrieben wird und bloß einen Meter weit reicht. Scheue Großfische wie etwa Zackenbarsche könnten ihr leicht entkommen, zur Jagd auf Feuerfische jedoch hat die Schlinge sich vor den Riffen von Florida, Curaçao oder Mexiko längst bewährt.
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Periklis Kleitou nun schon mit Pterois miles. Am meisten aber, so sagt der Biologe, habe er dabei gar nicht über den Fisch, sondern über uns Menschen gelernt: "Wenn es darauf ankommt, können wir uns schnell verändern. Das macht mir Hoffnung", sagt Kleitou.
So haben die Fischer auf Zypern begonnen, sich auf den Feuerfisch einzustellen. Ihr Fang wird beliebter, Pterois miles wird bekannter. Die Vorbehalte auf dem Fischmarkt lösen sich auf. Aus dem Mittelmeer wird der Feuerfisch nun wohl nicht mehr verschwinden: Er ist ein Teil seiner Tierwelt geworden, und er wird Teil der Kultur werden.

Wichtig wäre es aber, nicht nur Symptome der Invasion, sondern auch ihre Ursache anzugehen: Wie könnte die nächste Welle von aliens im Mittelmeer abgewehrt werden?
Naturschutz- undForschungsteams fordern schon seit Langem, biologische Schutzbarrieren im Suezkanal einzurichten: Sole aus neuen Entsalzungsanlagen beispielsweise, die Ägypten zur Aufbereitung von Trinkwasser plant, könnte große Salzbecken im Kanal schaffen, die tropische Wanderer nicht passieren können. Für die Behandlung des Ballastwassers von Schiffen, in dem Meerestiere und ihre Larven über die Weltmeere reisen, existieren bereits seit Jahren verbindliche Vorgaben, die nur konsequenter umgesetzt werden müssten. Und im Jahr 2023 hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) auch erste Richtlinien zur Abwehr von Organismen wie Muscheln und Algen aufgestellt, die an Schiffsrümpfen ins Mittelmeer einwandern.
Die Zeit drängt, denn der nächste marine Eindringling könnte nicht so genießbar sein wie der Rotfeuerfisch.
Auch Periklis Kleitou findet an ihm so Gefallen: gegrillt, frittiert oder als Carpaccio. Im Restaurant eines Freundes, außerhalb Limassols, stößt der Forscher mit seinem Team auf ihn an. Die Weißweingläser klirren, der Blick schweift über das Mittelmeer. Und nun wird aufgetragen: Feuerfische aus dem Harpunenfang, frisch filetiert, angerichtet auf Favabohnenpüree und Rucola, abgerundet mit zypriotischem Meersalz, Olivenöl und Zitrone.