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Galapagosinseln Wegen Corona: Zahl der Galapagos-Pinguine wächst deutlich

Galapagos Pinguin
Die Touristenlieblinge auf den Galapagosinseln - die weltberühmten Galapagos-Pinguine
© mauritius images / Stefano Paterna / Alamy
Während die Welt wegen des Ausbruchs des Coronavirus still steht, profitiert die Tierwelt von der Pandemie: die Zahl der Galapagos-Pinguine und Kormorane wächst und ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr

Die im Pazifik gelegenen Galapagosinseln, ein über hundert Inselchen umfassendes Archipel rund 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors, sind ein wahres Naturparadies. Dank ihrer isolierten Lage konnte sich eine enorme Vielfalt endemischer Tier- und Pflanzenarten ansiedeln, die komplett unter Welterbeschutz steht. So auch die Touristenlieblinge auf den Galapagosinseln - die weltberühmten Galapagos-Pinguine.

Die nur hier lebenden Vögel locken Naturliebhaber und Tierfreunde aus aller Welt auf das Archipel. Doch ihre Beliebtheit brachte den Pinguinen in der Vergangenheit nicht nur Vorteile. Der Tourismus ist zwar die größte Einnahmequelle der Galapagosinseln und spült Geld in die Kassen des Nationalparks, doch gleichzeitig sind die Touristen auch die größten Gefährder des einzigartigen Ökosystems. Allein im Jahr 2019 wurden 271.000 Besucher auf den Eilanden gezählt.

Aufgrund des hohen Besucheraufkommens schrieb die UNESCO-Kommission die Galapagosinseln sogar bereits für einige Jahre auf die rote Liste der gefährdeten Welterbestätten. Oft wurden Überlegungen laut, mit Blick auf den Umwelt- und Naturschutz die Touristenströme auf die Galapagosinseln zu reduzieren.

Weniger Touristen, dafür mehr Pinguine: Die Tiere profitieren von Corona

Mit dem Ausbruch des Coronavirus und den daraufhin ausbleibenden Touristenmassen änderte sich die Situation auf den Galapagosinseln schlagartig. Die Tierwelt holt sich den Naturraum Stück für Stück zurück und den Galapagos-Pinguinen geht es so gut wie lange nicht mehr. Wie der Galapagos Nationalpark auf seiner Webseite mitteilt, hat sich die vom Aussterben bedrohte Pinguinart deutlich erholt.

Insgesamt seien 1940 Galapagos-Pinguine auf der Inselgruppe gezählt worden, das sind 489 mehr als 2019 und so viele wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr. Auch die Zahl der aus der Familie der Kormorane stammenden Galapagos-Scharben stieg deutlich an: von 1914 auf 2220 Tiere - so viele seien auf dem Archipel noch nie zuvor gezählt worden. Laut der Erhebung siedeln die meisten Kolonien auf den Inseln Isabela und Fernandina im Westen des Archipels.

Neben dem Rückgang der Touristenmassen soll es laut dem Nationalpark noch eine weitere Ursache für den Anstieg der endemischen Tierarten auf den Galapagosinseln geben: Das Wetterphänomen "La Niña" bescherte den Vögeln mehr Nahrung - Passatwinde trieben das warme Oberflächenwasser von der Küste Perus verstärkt nach Südostasien – und mit ihnen auch die Fische.

Kurzum: mehr Fische und weniger Stress durch Menschenmassen lassen die Bestände auf den Galapagosinseln wachsen.

Seit 1979 gehören die Galapagos-Inseln zum Weltnaturerbe der UNESCO. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Archipels inspirierte bereits den britischen Forscher Charles Darwin im 19. Jahrhundert zur Entwicklung seiner Evolutionstheorie.

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