Unser nächster Kauf Das Vermächtnis der Varelas: Ihr Wald soll Naturschutzgebiet werden

Der Bio-Bauer Pedro Varela, 72, engagiert sich mit seiner Familie für den Naturschutz
Pedro Varela und seine sechs Geschwister möchten die Biodiversität des Nebelwaldes für künftige Generationen bewahren 
© Lucas Bustamante
Eine Großfamilie möchte ihren Bergnebelwald in ein Naturschutzgebiet verwandeln: damit die Schönheit des Intag bewahrt wird

"Könnt ihr unser Land kaufen unter Schutz stellen?" fragte Pedro Varela bereits im Dezember 2020, als Ines Possemeyer, Geschäftsführerin des Vereins, das Intag-Tal besuchte. Wie die meisten der 14.000 Einwohner dieser Region lebt der heute 72-Jährige von der Landwirtschaft: Er züchtet Bio-Lilien und entwickelt ökologischen Dünger.

Pedro, seine sechs Geschwister, zwei Enkel und die 98-jährige Mutter Maria Esther Varela hatten schon vor Jahren vertraglich festgehalten, dass ein Teil ihres Besitzes nicht landwirtschaftlich genutzt werden darf: weitgehend unberührter Primärwald hoch in den Bergen, angrenzend an einen Nationalpark und eine Autostunde von der Gemeinde Cuellaje entfernt.

"Dieser Bergwald ist ein wichtiges Wassereinzugsgebiet und extrem artenreich," erklärt Pedro Varela, "er soll zukünftigen Generationen erhalten bleiben."

Landverkäufer Pedro Varela erzählt, warum ihm und seiner Familie das Schutzgebiet so wichtig ist

Das Vermächtnis der Familie Varela – Pedro Varela im Interview
Das Vermächtnis der Familie Varela – Pedro Varela im Interview
© Lucas Bustamante

Doch in der Vergangenheit sind immer wieder Landbesetzer eingedrungen, haben Flächen abgeholzt und nach Mineralien geschürft. "Wir selbst können den Schutz nicht ausreichend gewährleisten", so Pedro Varela. Doch angesichts der Größe der Familie kam es immer wieder zu Verzögerungen beim Verkauf. Daher haben wir für das KlimaAbo im April 2023 den Kauf einer anderen Fläche (José Angulo) vorgezogen.

Wollte die Familie Varela ursprünglich nur rund 164 Hektar verkaufen, hat sie im Oktober 2023 beschlossen, nun ihren gesamten Wald zu veräußern und mit unserer Hilfe zu einem "Gemeindeschutzwald" zu machen. Die Fläche wird derzeit neu vermessen. Wir rechnen mit einer Größe von rund 550 Hektar, etwa 98 Prozent davon sind Wald. Das auf der google maps erkennbare Weideland im südlichen Teil des Geländes bleibt im Besitz dreier Brüder und wird weiter bewirtschaftet.

Familienoberhaupt Maria Esther Varela, 98, ist froh, dass ihr Wald bald der Gemeinde gehört – und streng geschützt wird
Familienoberhaupt Maria Esther Varela, 98, ist froh, dass ihr Wald bald der Gemeinde gehört – und streng geschützt wird
© Lucas Bustamante

Nun hoffen wir, den Kauf von der Familie Varela im Januar 2024 abzuschließen. Um eine derart große Fläche kaufen zu können, starten wir eine Spendenkampagne.

Die Abwicklung betreut Silvia Quilumbango Flores, Präsidentin von "Defensa y Conservación Ecológica de Intag", kurz DECOIN, unserem Partner vor Ort. Die 1995 gegründete Graswurzelbewegung setzt sich für Waldschutz und nachhaltige Entwicklung in der Intag-Region ein. Silvia Q. Flores kauft das Land von den Varelas - und überschreibt es umgehend der Bezirksregierung von Cuellaje. Diese verpflichtet sich, den “Gemeindeschutzwald” vor Bedrohungen jeder Art zu schützen: Straßenbau, Besiedlung, Jagd, Fischerei, Holzeinschlag oder landwirtschaftliche Nutzung. Einen besseren Schutz, versichert DECOIN, gebe es nicht. Das weiß auch die Familie Varela. "GEO schützt den Regenwald e.V." sorgt außerdem dafür, dass die von den Landbesetzern degradierten Flächen wieder zu Wildnis werden: durch gezielte Aufforstung und natürliche Regeneration.

Diesen primären Nebelwald kaufen wir mithilfe des GEO-Klima-Abos und überschreiben ihn der Gemeinde Cuellaje als Schutzgebiet
Diesen primären Nebelwald kaufen wir mithilfe des GEO-Klima-Abos und überschreiben ihn der Gemeinde Cuellaje als Schutzgebiet
© Lucas Bustamante

Seit unseren ersten Verhandlungen mit der Familie Varela haben sich die Grundstückspreise in der Region mehr als verdreifacht. Unter anderem, weil Ausländer zunehmend Land kaufen, um darauf ein Privathaus zu bauen oder etwas Wald zu besitzen. Auch die Familie Varela möchte nun deutlich mehr Geld. Unser seit Einführung des GEO-KLIMA-ABOS gültige Versprechen, mit zwei Euro 50 Quadratmeter zu schützen, können wir bei diesem Landkauf nicht mehr einhalten. Zum 1. November 2023 reduzieren wir deshalb die durch Ihre Spende geschützte Fläche auf 25m2. Die bis dahin entstandene Kostendifferenz wird GEO tragen. Über alle weiteren Entwicklungen zu unserem Landkauf informieren wir Sie auf dieser Webseite.

Stand: 6.11.23