Inhaltsverzeichnis
- 1. Wo und wie entstehen Hurrikans?
- 2. Welche Windgeschwindigkeiten erreichen Hurrikans?
- 3. Was ist der Unterschied zwischen Hurrikan, Zyklon und Taifun?
- 4. Wann schwächt sich ein Hurrikan ab?
- 5. Wie groß wird ein Hurrikan?
- 6. Wann ist Hurrikan-Saison?
- 7. Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf tropische Wirbelstürme?
1. Wo und wie entstehen Hurrikans?
Viele der Hurrikans, die in den Sommer- und Herbstmonaten die Küsten Mittel- und Nordamerikas heimsuchen, entstehen und wachsen in den Gewässern vor der Westküste Afrikas. Um einen Wirbelsturm auszubrüten, muss das Meer hier mindestens 26,5 Grad Celsius warm sein. Dann verdunsten große Mengen Wasser, die als Wasserdampf aufsteigen. Zunächst bilden sich nur Gewitterwolken, doch schon bald bringt das Luftdruckgefälle innerhalb des Baby-Hurrikans einen tödlichen Prozess in Gang: Da im Zentrum des zukünftigen Wirbelsturms ein geringer Luftdruck herrscht, strömen Luftmassen in Erdnähe von der Peripherie nach. Unter dem Einfluss der Erdrotation wird das ganze System in eine Drehbewegung versetzt.
2. Welche Windgeschwindigkeiten erreichen Hurrikans?
Stellt sich dem Sturm kein Hindernis entgegen, wie auf offenem Meer, kann er weiter wachsen und bedrohliche Ausmaße annehmen. Doch erst wenn er eine Windgeschwindigkeit von 118 Kilometern pro Stunde, also die Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala, erreicht hat, spricht man von einem Hurrikan. Eingeteilt werden die Wirbelstürme nach der Saffir-Simpson-Skala von 1 ("schwach") bis 5 ("verwüstend"). Dorian erreichte die Bahamas als Kategorie-5-Hurrikan, aktuell wird er als Kategorie 3 eingestuft. Die schlimmsten Hurrikane überhaupt erreichen Spitzengeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern. Zum Vergleich: In Europa erreichen Stürme "nur" Höchstgeschwindigkeiten um 120 Stundenkilometer
3. Was ist der Unterschied zwischen Hurrikan, Zyklon und Taifun?
Im Pinzip handelt es sich um ein und dasselbe Wetterphänomen, unterschieden nach dem Verbreitungsgebiet. Tropische Wirbelstürme der Nordhalbkugel werden Hurrikan genannt, auf der Südhalbkugel heißen sie Zyklon. Sie unterscheiden sich auch in ihrer Drehrichtung: Die so genannte Corioliskraft sorgt dafür, dass Tiefdruckgebiete auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn wirbeln, auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. AlsTaifun bezeichnet einen tropischen Wirbelsturm in Ost- und Südostasien sowie im nordwestlichen Teil des Pazifiks.

4. Wann schwächt sich ein Hurrikan ab?
Hurrikane bewegen sich von ihrem Entstehungsort vergleichsweise langsam in westlicher Richtung. Selbst der Jahrhundert-Hurrikan Katrina wälzte sich nur mit rund 20 Kilometern pro Stunde auf das Festland zu. Sobald ein Hurrikan das Festland erreicht hat, schwächt er sich ab. Denn die Wärme und Feuchtigkeit, die ihn bisher ernährt haben, fehlen nun. Bis zum Ende eines solchen Wirbelsturms vergehen eine bis maximal vier Wochen. Der Methusalem unter den Hurrikans ist der Sturm "John", der im Jahr 1994 31 Tage lang über den Pazifik zog.
5. Wie groß wird ein Hurrikan?
Wirbelstürme können gewaltige Ausmaße annehmen; Durchmesser von mehreren hundert Kilometern sind keine Seltenheit. Der Taifun "Tip", der 1979 Japan heimsuchte, hatte mit 2200 Kilometern den bisher größten beobachteten Durchmesser. Der bisher größte beobachtete Durchmesser eines Hurrikans erreichte knapp 1600 Kilometer. Es war "Olga" im Jahr 2001.
In der Höhe ragen die meteorologischen Ungeheuer bis zu 18 Kilometer in die Erdathmosphäre auf. Während der Wind am Rand eines Hurrikans verheerende Geschwindigkeiten erreicht, ist es in seinem Zentrum vollkommen windstill. Eine trügerische Ruhe, denn schon nach wenigen Minuten oder Stunden beginnt der Wind wieder in Sturmstärke zu wehen - diesmal aus der anderen Richtung.

6. Wann ist Hurrikan-Saison?
Die offizielle Hurrikan-Saison dauert von Juni bis November; in dieser Zeit müssen die Bewohner der Küsten Mittel- und Nordamerikas immer wieder mit schweren Verwüstungen und Überschwemmungen rechnen. Hurrikane können selbst Europa noch schwere Regenfälle bringen; doch ihre Windgeschwindigkeiten haben sich dann den gemäßigten Breiten angepasst, ihre tödliche Energie ist verpufft.
7. Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf tropische Wirbelstürme?
Mit zunehmender Erderwärmung, so prognostizieren Forscher, werden tropische Wirbelstürme wohl nicht häufiger auftreten - aber dafür heftiger ausfallen. Denn höhere Oberflächentemperaturen in den tropischen Meeren sorgen für eine höhere Verdunstung. Die feuchtwarme Luft über der Wasseroberfläche fügt den Stürmen immer mehr Energie zu. Dadurch werden sie wuchtiger. Hinzu kommt, dass sie langsamer ziehen, je weiter sich die Erdatmosphäre erwärmt. Das sorgt für länger anhaltende hohe Windgeschwindigkeiten und Niederschläge an den Küsten.
Ein Maß für die Zerstörungskraft von tropischen Wirbelstürmen ist die „Accumulated Cyclone Energy“ (Wirbelsturmenergiesumme), kurz ACE. 2017 war das erste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850, das mindestens drei Wirbelstürme mit einem ACE-Wert von mehr als 40 hervorbrachte. Schon im November 2017 lag der ACE-Wert aller Stürme der Saison bereits über 223, mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010.
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Mehr Informationen über Hurrikane auf den Seiten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).