Während in vielen Regionen der Erde die Wälder zugrunde gehen, wachsen in Europa immer mehr Bäume. Zwischen 1990 und 2015 nahm die Fläche bewaldeter Gebiete um 21 Millionen Hektar zu – ein Areal etwa fünfmal so groß wie die Schweiz. Allerdings ist Wald nicht überall ökologisch wertvoll.
Lange Zeit haben Förster vor allem Monokulturen angelegt, intensiv bewirtschaftete Plantagen. So kam etwa die Robinie nach Europa, die aus Nordamerika stammt und heimische Baumarten verdrängt. Ein Drittel aller Wälder in Europa besteht aus nur einer Hauptbaumart und bietet kaum Lebensräume für andere Pflanzen und Tiere.
In Frankreich, nach Schweden, Finnland und Spanien das Land mit dem viertgrößten Waldanteil in Europa, wollen gleich mehrere Projekte den Wald und die Arten schützen. Eines ist der durch regionale Politiker initiierte Naturpark Baronnies Provençales im Süden des Landes.
Teile des Naturparks dürfen nicht mehr befahren werden
Zwischen Marseille und Grenoble gelegen, vereint der Naturpark mediterranes und alpines Klima: Auf der 180.000 Hektar großen Fläche wachsen unterschiedlichste Baumarten; Kiefern-, Eichen- und Buchenwälder, aber auch Obstgehölze wie Aprikosenbäume prägen die Landschaft. Die Wälder und Feuchtgebiete einerseits und Felswände andererseits bieten mehr als 2000 Pflanzen- und etwa 200 geschützten Tierarten eine Heimat, auch Greifvögeln wie drei Geierarten.
Die fast 100 in dem Naturpark liegenden Gemeinden haben der Charta zugestimmt, die dazu verpflichtet, sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Das bedeutet auch, dass einige Teile des Parks nicht mehr mit Motorfahrzeugen befahren werden dürfen: damit der Wald wild bleiben kann.