"Sobald sich die Wassermassen zurückziehen und ins Meer ablaufen, wird es entlang des Riffs zu einer dramatischen Verschlechterung der Wasserqualität kommen", sagt Nick Heath vom WWF Australien. Über die Auswirkungen sind sich die Experten uneins. Sedimente, Giftstoffe, Stickstoff und Phosphor könnten das empfindliche Ökosystem auf Jahre schädigen, fürchtet Heath.
Dagegen gibt sich Alison Jones von der Central Queensland University gelassen. Mit Blick auf die Überschwemmungen von 1991 sagte sie: "Auch wenn es etwa zehn Jahre gedauert hat - die Korallen haben sich prächtig erholt." Die Riffe seien robuster als viele denken.
Das Great Barrier Reef ...
... ist der größte Korallenriffverbund der Erde
... erstreckt sich über gut 350 000 Quadratkilometer Fläche entlang der Ostküste Australiens; es ist in etwa so groß wie Deutschland
... ist rund 2300 Kilometer lang, zwischen 25 und 130 Kilometer breit und durchschnittlich 35 Meter tief (in den Lagunen)
... besteht aus 2900 einzelnen Riffen und 900 Inseln
... beherbergt ein Drittel der Weichkorallenarten der Welt
... ist zudem Lebensraum etwa für 1500 Fischarten, 415 Steinkorallenspezies, bis zu 8000 Weichtier- und 500 Algenarten, 600 Stachelhäuterarten (wie beispielsweise Seesterne), 30 Wal- und Delfinarten sowie 215 Vogelspezies
... ist einer der größten Meeresparks der Erde; nur sechs Prozent davon machen Korallenriffe aus
... ist in besonders geschützten Zonen (etwa einem Drittel der Fläche) für Aktivitäten wie Fischerei, Angeln, Aquakultur und teilweise sogar für Schiffspassagen, Schnorchel- und Tauchausflüge gesperrt
... zählt jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher (zum Vergleich: Auf Sylt sind es gut 870 000) und gehört damit zu den wichtigsten touristischen Einnahmequellen Australiens