Marmoriert
Wenn sich Gletscherströme ihren Weg durch das Gebirge bahnen, verschlägt ihre schiere Kraft den Betrachtenden meist den Atem. Die schwarze Vulkanasche, die das Eis des Skeidararjökull hier marmoriert, zeugt jedoch von einem noch gewaltigeren Naturspektakel: dem Wechselspiel zwischen Schnee und Feuer, Sonne und Wind. "Die Vulkaneruptionen liefern die schwarze Asche, welche die Gletscher überdeckt. Darauf fällt frischer Schnee, der allmählich zu Eis komprimiert wird. So legt sich weiße auf schwarze Schicht, viele Male", beschreibt die Geologin Angelika Jung-Hüttl das Phänomen. Je weiter sich der Gletscher seinen Weg ins Tal bahnt, desto verwobener sind die beiden Schichten, desto schwungvoller die Muster.
© Bernhard Edmaier / 2025, Elements – Die Kräfte der Erde, Frederking & Thaler Verlag