Ohne ausreichende Regenfälle wächst in Indien wenig. Künstliche Bewässerung über Kanalsysteme oder Brunnen ist nur in einigen Regionen wie z. B. im nordindischen Bundesstaat Punjab möglich und wird immer schwieriger. Zwei Drittel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Indien sind ausschließlich auf Regen angewiesen – zur rechten Zeit und in der richtigen Menge. Und genau diese Kombination wird immer seltener, stattdessen ist das Wetter zunehmend chaotisch und unvorhersehbar. In der Teeregion West-Bengalen liegt die Niederschlagsmenge im Januar normalerweise bei 16,8 Millimeter, gefallen sind 2016 jedoch nur 9,9 Millimeter, 40 Prozent des langjährigen Durchschnittswertes. Im Dezember hat es ebenfalls fast überhaupt nicht geregnet. Teil dieser Teeregion sind die berühmten, in den Vorbergen des Himalayas gelegenen Teegärten Darjeelings. Die Plantagenbesitzer dort rechnen mit besonders starken wirtschaftlichen Einbußen, denn der fehlende Regen macht sich vor allem bei der ersten und wertvollsten Ernte, dem »First Flush« bemerkbar.