In vier großen Grafikserien setzt sich Francisco de Goya (1746-1828) mit dem Spanien seiner Zeit auseinander, einem Land, das taumelt zwischen Tradition und Moderne, Inquisition und Aufklärung; er zeigt Bilder aus dem Alltagsleben der Bewohner der einstigen Weltmacht, die noch immer ein riesiges Kolonialreich beherrscht, aber in Europa zum Spielball stärkerer Imperien wird.
Der aufgrund einer Ohrenkrankheit langsam ertaubende Maler schildert in den "Caprichos" (ab 1796), den "Desastres de la Guerra", der "Tauromaquia" und den "Disparates" (ab 1819) eindringlich Überlebenswillen, Grausamkeit und Dummheit seiner Zeitgenossen. So prägnant, dass die meisten Zeichnungen erst lange nach Goyas Tod veröffentlicht werden. GEOEPOCHE zeigt eine Auswahl dieser Radierfolgen.