Man hatte uns gewarnt. Der Fußpfad nach Mankira in der Kaffa-Region Äthiopiens ist schon bei gutem Wetter eine Höllenstrapaze. Auf dem Hinweg war es trocken, die Sonne brannte am Himmel, aber am Tag zuvor hatte es geregnet und der Boden war noch immer aufgeweicht.
Stundenlang kraxelten wir steile Abhänge hinauf, überquerten Flüsse und erklommen glitschige Böschungen. Als wir schließlich in Mankira ankamen, warnten uns die Dorfbewohner, dass es bald wieder beginnen würde zu regnen und dass der Fluss, den wir vor Kurzem überquert hatten, über seine Ufer treten und dann unpassierbar sein würde. Übernachten konnten wir nicht in Mankira, es blieb uns also nichts übrig, als schon bald wieder den Rückweg anzutreten.
Ich sah mich rasch im Dorf um, machte einige Aufnahmen, während Ines mit den Kaffeebauern sprach, und voller Enttäuschung stapften wir zurück nach Bonga. Unterwegs setzte der Regen ein, und in wenigen Minuten verwandelten sich die Dschungelpfade in Lehmrinnen, in deren klebrigem Matsch wir immer weiter einsanken. Tief erschöpft und mit lehmverschmierter Kleidung kehrten wir schließlich am Abend nach Bonga zurück. Ein abenteuerlicher Tag, an den ich mich mein ganzes Leben erinnern werde.