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Insekten, unser Speiseplan für morgen?

Ein französisches Paar bereitet in Andalusien die Ernährungs-Revolution vor: Sie züchten Maden, Fliegen und Heuschrecken für Lebensmittel. Die "360° - GEO Reportage" am Samstag, den 19. März um 19.30 Uhr

Ein Film von Jean-Luc Nachbauer

In der Natur gehören Insekten seit jeher auf den Speiseplan. Nur der Mensch macht vielerorts lange einen Bogen um sie. Heute ernähren sich bereits zwei Milliarden Menschen von den kleinen Krabbeltieren, vornehmlich in Afrika und Asien. Und langsam kommt auch Europa auf den Geschmack.

GEO-Fallback-Bild

Pasta aus Mehlwürmern, Salat aus Heuschrecken, Müsliriegel mit Grillen: Diese und andere raffinierte Speisen könnten zukünftig in vielen europäischen Haushalten auf dem Speiseplan stehen – zumindest wenn es nach Laetitia Giroud und ihrem Freund Julien Foucher geht. Die beiden gründeten im Süden Spaniens eine der ersten Insektenfarmen Europas. 360° - GEO Reportage hat sie besucht.

Auf der Insektenfarm Insagri im Süden Spaniens werden unter andere Grillen für den menschlichen Verzehr gezüchtet. Sie verleihen jedem Gericht einen nussigen Geschmack
Auf der Insektenfarm Insagri im Süden Spaniens werden unter andere Grillen für den menschlichen Verzehr gezüchtet. Sie verleihen jedem Gericht einen nussigen Geschmack
© MedienKontor / Jean-Luc Nachbauer
Die Schwestern Geraldine und Sophie Goffard gehörten zu den ersten Kundinnen. Sie stellen Pasta aus Insektenmehl her
Die Schwestern Geraldine und Sophie Goffard gehörten zu den ersten Kundinnen. Sie stellen Pasta aus Insektenmehl her
© MedienKontor/ Jean-Luc Nachbauer

Leicht nussig seien sie im Geschmack, die Mehlwürmer. So beschreibt Laetitia Giroud die Vorzüge ihrer Tiere, die sie zu Tausenden nahe Malaga im Süden Spaniens züchtet. Zusammen mit verschiedenen Fliegen- und Heuschreckenarten. Die Insekten können laut Laetitia bedenkenlos von Menschen gegessen werden. Mehr noch: Mit ihnen könnte man der zu erwartenden Lebensmittelknappheit Herr werden, die der Erde bei weiterem Bevölkerungswachstum drohe; zumal Zucht und Haltung auf ihrer Farm vorbildlich ökologisch organisiert sind: Für ein Kilogramm Mehlwürmer sind gerade mal zwei Kilogramm Futter nötig, während ein Kilogramm Rindfleisch ganze 13 Kilogramm erfordert. Ein Erfolgsmodell auf ganzer Linie – wäre da nicht die kulturell geprägte Abneigung vieler Europäer vor den Krabbeltieren. Also betreiben Laetitia und ihr Freund und Geschäftspartner Julien Foucher Pionierarbeit im doppelten Sinn. Auch die Gesetzeslage in der EU ist noch weitgehend unklar. Doch es gibt auch Erfolge. Junge Unternehmerinnen in Frankreich und Belgien experimentieren bereits mit den ungewohnten Lebensmitteln und versuchen sie für den europäischen Gaumen aufzubereiten. So wächst auch Laetitias Farm schneller als gedacht und lässt die beiden Gründer bereits expandieren.

Wiederholungen:

Sonntags gegen 13.25 Uhr und am darauffolgenden Samstag gegen 9.25 Uhr werden die Filme der Vorwoche wiederholt.

Online in der Mediathek ARTE+7

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Programmübersicht

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