Logbuch Antarktis 2005
Reisebericht
Logbuch Antarktis 2005

Ende 2005 besuchte ich per Schiff von Feuerland aus die antarktische Halbinsel. Gletscher, Treibeis und ein Barbecue in der Mitternachtssonne. Pinguine, Robben und Wale.
Und Auge in Auge mit Seeleoparden.
Also: für Frankfurt war meine neue “Antarktisjacke” echt zu warm. Mitte Dezember und wir hatten Frühlingstemperaturen. Aber es sollte ja auch in den ewigen Winter ganz im Süden gehen.
08.12.2005
Ushuaia
Um zwei Uhr Mittags landeten wir in Ushuaia, scheinbar mitten im Wasser, denn der Flughafen liegt auf einer vorgelagerten schmalen Halbinsel.
Kathrin und ich erkundeten die Stadt. Der erste Weg führte natürlich zum Hafen, der nur ein paar hundert Meter vom Hotel Cap Polonio an der Calle San Martin entfernt bergab lag. Unser Schiff lag aber leider noch nicht am Pier, nur das Schwesterschiff. Wir nutzen die Gelegenheit, besuchten die beiden Museen der Stadt und stöberten durch die Touristenläden mit ihren Plüschpinguinen und durch die kleinen aber feinen Schokoladengeschäfte.
Nach dem Abendessen bei einem Italiener mit leckeren hausgemachten Nudeln schlief ich bis 6 Uhr morgens ( oder 10 Uhr Mittags deutscher Zeit) nur mit einer Unterbrechung durch. Jetlag fast geschafft!
09.12.2005
Feuerland
Bis zum Ablegen des Schiffes blieben noch ein paar Stunden Zeit, mehr von Südamerika und Feuerland zu sehen.
Schon die Anfahrt vom Hotel war lohnend: Schneebedeckte Gipfel (die wir auch am Vortag schon hinter Ushuaia gesehen hatten) vor blauem Himmel.
Wir besuchten verschiedene Seen und machten auch eine Wanderung. Der Himmel zog sich zu, aber wenn das Wetter gut ist, ist das bestimmt eine gute Wandergegend.
Die Grigoriy Mikheev
Um Vier sollte es dann endlich an Bord gehen. Meine erste Schiffsreise und alles war neu für mich.
Am Hafen fand ein Check In statt wie auf einem Flughafen. Wir mussten durch den „Piepser“ und unser Gepäck wurde geröntgt. Die Besatzung brachte die Koffer nach oben. Kathrin und ich teilten uns die Kabine mit der Nummer 314, eine schmale Kabine mit Doppelstockbett und Bad auf dem Flur. Und Kathrin war so nett und erklärte sich bereit oben zu schlafen.
Vom obersten Deck aus schauten wir der Mikheev und ihrer Besatzung beim Ablegen zu.
09.12.2005
Im Essensraum begrüßte uns die Schiffsmannschaft: Ellen, die Hotelmanagerin aus Holland, Rolf aus Unna und der zweite Guide Arjen, ebenfalls Holländer und Monika, unsere „Expeditions”leitung und deutsche Wahlargentinierin. Auch der Kapitän schaute kurz herein.
Um uns herum waren auch die übrigen 40 Passagiere versammelt - viele Niederländer, ein paar Engländer und mit Kathrin und mir sieben Deutsche.
Wir packten unsere Koffer aus, als der (Probe)alarm trötete. Kathrin und ich schnappten uns die Rettungswesten - gut das es nur ein Probealarm war, denn wir fanden die richtigen Westen erst nicht und wären beinahe in den Schlauchbootwesten hinaus gelaufen.
Der Rest klappte aber: Winterjacke an, Mütze auf, raus auf Deck 4, Rettungsweste anziehen, und einen kurzer Blick ins Rettungsschiff werfen).
Der Tag endete mit einem rot-schwarzen Sonnenuntergang im Beagle Channel.
Und dann habe ich mir beim Doktor doch noch eine Pille geholt – gegen Seekrankheit. Gegen Zehn fing das Schiff an zu rollen. Die ganze Nacht rutschte ich zwischen Fuß- und Kopfende hin und her. Ich kann mich nicht erinnern, geschlafen zu haben,.
Und während ich versuchte zu schlafen wurden Delfine und Pilotwale gesichtet. Hoffentlich waren das nicht die letzten Wale auf dieser Tour. Denn davon erfahren habe ich erst am nächsten Morgen.
Mein Tipp
Grigoriy Mikheev
Die Grigoriy Mikheev ist ein 1990 gebautes Schiff, daß ursprünglich auf Forschungsbesatzungen abzielte. Mittlerweile fährt es für Oceanwide Expeditions maximal 46Passagiere in die Arktis und Antarktis. Es gibt einen Aufenthaltsraum, eine Bar und eine Sauna sowie eine kleine Sanitätsstation. Für die Landgänge stehen ausreichend Zodiacs für alle Passagiere zur Verfügung. Das mehr
Persönliche Meinung von windweit:
Besatzung und Expeditionsleitung waren sehr nett. Die Doppelstockkabine war zwar eng, aber das Bett genau richtig. Und das Essen lecker (auf meine Sonderwünsche wegen Allergie wurde sofort eingegangen).
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Hi. Wunderschöner Reisebericht aus der Antarktis. Sehr anschaulich geschrieben. Irgendwann will ich auch mal dorthin.
Ich habe den Reisebericht etwas überarbeitet und insbesondere Anfang und Ende gestrafft.
Hey Windweit, klasse Bericht und schön viele Fotos. Auch ich möchte da irgendwann mal hin ...
Wow Antaktis - das wäre auch mein Traum irgendwann - der Bericht vermittelt einen schönen Einblick
Vielen Dank für den beeindruckenden Bericht und die stimmungsvollen Fotos. Da kommt Neid in positivem Sinne auf. Eine Reise in die Antarktis hätte ich bisher nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, weil viele andere Reiseziele dem vorstanden. Das hat sie soeben geändert.
Viele Grüße
Ein toller Bericht. Sehr anschaulich geschrieben und mit vielen Infos. Ich hatte das Glück dieses Jahr dort unten gewesen zu sein. Es hat sich nix gendert nur das Wetter war viel besser :-)
Ein schöner Reisebericht mit vielen beeindruckenden Bildern! DANKE!
Freue mich jetzt noch mehr auf meine Reise "Weihnachten in der Antarktis" aber ob ich auch so einen schönen Bericht zustandebekomme weis ich noch nicht ;-)
Hallo Gabi,
was für eine fantastische Reise, informativ und locker erzählt!
Deine tollen Fotos untermauern ihn perfekt - als wäre man dabei gewesen ...
LG Robert
Dein Reisebericht war ein wunderschönes Erlebnis ! Und deine Fotos eine Klasse für sich ! LG Hans
Hoppla
was wird da Tolles aus den tiefsten Keller gekramt?! Wunderschöner Bericht, zu Recht für Heute auf der Startseite!
Gratulation
LG Moni
Hallo Moni,
ich denke selber noch gerne daran zurück. Vielen Dank,
LG Gabi
Hallo Gabi,
ich bin gerade eben auf diesen fabelhaften Bericht von Dir gestossen und bin begeistert. Die antarktische Halbinsel, ja, das wäre auch noch so ein Traum von mir. Du hast mich ihn gerade richtig träumen lassen. Danke!
LG Ursula