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Drogen Das Pulver der Boheme: Aufstieg und Fall des Kokains

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  • von Sebastian Kretz
Die Entdeckung des Kokains löst eine Welle der Euphorie aus. Ärzte hoffen auf Heilungserfolge, Firmen mischen es in neue Produkte wie Coca-Cola. Doch bald gerät der beliebte Stoff in Verruf
In den 1920er Jahren hat sich der positive Ruf des Kokains gewandelt, sein Konsum wird mittlerweile strenger reglementiert. Dennoch ist das Schnupfen von Koks sehr beliebt, vor allem in Bohemekreisen und in der Unterwelt
In den 1920er Jahren hat sich der positive Ruf des Kokains gewandelt, sein Konsum wird mittlerweile strenger reglementiert. Dennoch ist das Schnupfen von Koks sehr beliebt, vor allem in Bohemekreisen und in der Unterwelt
© Hulton-Deutsch Collection/Corbis/Getty Images

Köstlich! Erfrischend! Berauschend! Stärkend! Mit kaum mehr als diesen vier Schlagworten bewirbt eine Zeitungsanzeige ein neuartiges "Abstinenz-Getränk", das am 8. Mai 1886 erstmals verkauft wird. Die Annonce im "Atlanta Journal" übertreibt nicht: Monatelang hat der Apotheker John Pemberton in seinem Labor an der Rezeptur gearbeitet, hat Zucker, Zitronensäure, Vanilleextrakt, Orangen-, Muskatnuss- oder Zimtöl in immer neuen Verhältnissen gemischt und durch einen riesigen Sandfilter laufen lassen, hat experimentiert, gerührt, verkostet. Das Ergebnis: ein einzigartiger Geschmack – ganz ohne Alkohol. Ein Rezept genau zur richtigen Zeit: Denn im Sommer tritt in Atlanta ein Gesetz zur Prohibition in Kraft, das den Verkauf von Spirituosen verbietet.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 133 (2025)

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