Seltener Fund Archäologen legen prunkvollen Raum in Pompeji frei

Blauer Raum in Pompeji mit Amphoren
Der hellblau gestrichene Raum in Pompeji wurde vermutlich für religiöse Rituale genutzt, in dem heilige Gegenstände aufbewahrt wurden
© Archäologiepark Pompeji/dpa
Immer wieder entdecken Forscherinnen und Forscher in Pompeji neue archäologische Überraschungen. Nun wurde in den weltberühmten Ruinen ein prunkvoller Raum freigelegt. Dieser soll für religiöse Rituale genutzt worden sein und einen historischen Hausaltar beherbergt haben

Ein Team von Archäologinnen und Archäologen hat in Pompeji einen hellblau gestrichenen Raum für religiöse Rituale freigelegt. Bei dem neu entdecken Raum im Zentrum der versunkenen Römer-Stadt handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein so genanntes Sacrarium, eine Art Hausaltar, in dem heilige Gegenstände aufbewahrt wurden, wie der Archäologiepark und das italienische Kulturministerium mitteilten.

In dem prunkvollen Raum fanden die Forschenden mehrere Amphoren und allerlei Bronzegeschirr sowie einen Haufen Austernschalen, die laut dem Wissenschaftsteam zerkleinert als Baumaterial gedient haben können. Die blau gestrichenen Wände in den Nischen zieren die Bilder weiblicher Figuren, die verschiedene Gegenstände in den Händen halten. Rechts und links an den Wänden stellen die Frauen den Forscherinnen und Forschern zufolge die sogenannten Horen dar, also Göttinnen der Jahreszeiten in der griechischen Mythologie.

An der Mittelwand werden Allegorien der Landwirtschaft und der Schafzucht dargestellt, angedeutet durch typische Symbole wie Pflug und Pedum – ein kurzer Stock, der von Hirten und Jägern verwendet wurde.

Blaue Farbe kommt in Pompeji selten vor

Die Farbe Blau wird in den Ruinen Pompejis nur äußerst selten gefunden. Dem Archäologen-Team zufolge wurde der blaue Farbstoff demnach nur für sehr dekorative Räume benutzt, was darauf hindeutet, dass der freigelegte Raum für die Bevölkerung damals von großer Wichtigkeit war.

Sie ist die vielleicht mächtigste aller keltischen Frauen: Im Alter von etwa 35 Jahren starb die Fürstin von Vix und wird in einer Halle aufgebahrt, in der sie zu Lebzeiten Gesandte empfing und Festmähler feierte. Eine neue Genanalyse der Gräber anderer keltischer Herrscher wirft ein neues Licht auf die Rolle der Frauen für große Herrscherdynastien 

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In der versunkenen Römer-Stadt am Fuße des Vesuvs stoßen Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde. Als der Vesuv im Sommer 79 n.Chr. explodierte, kamen 2000 Menschen ums Leben. Asche, Schlamm und Lava überzogen damals das römische Städtchen am Golf von Neapel, das im 18. Jahrhundert wiederentdeckt wurde und dessen antike Ruinen noch heute zu besichtigen sind. Bis heute geben die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung einen Einblick in das Leben von damals. Der Archäologiepark zählt heute zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.

sho / dpa