Erdöl Militär, Munition und Mascara: Als Make-up zur kriegswichtigen Ressource wurde

Erdöl: Militär, Munition und Mascara: Als Make-up zur kriegswichtigen Ressource wurde
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg Erdöl zum begehrtesten Rohstoff der Welt auf, der bald auch in Schminke steckte. Als der boomenden Kosmetikindustrie in den USA im Zweiten Weltkrieg Liefereinschränkungen drohten, rettete sie ausgerechnet das Verteidigungsministerium 

Seit Langem steht unsere Sucht nach Öl in der Kritik – gleichzeitig fördert die Menschheit aktuell mehr "schwarzes Gold" denn je. Denn seit Beginn des Ölzeitalters ist es in alle Bereiche des täglichen Lebens eingesickert. Hüftprothesen, Salben, Cremes und Mascara: Erdölprodukte stecken selbst dort, wo wir es nicht unbedingt erwarten.

Was aber, wenn das Öl ausgeht? Dazu bieten die Wissenschaftler Alexander Klose und Benjamin Steininger in ihrem Buch "Erdöl. Ein Atlas der Petromoderne" eine kurios anmutende Episode: Als im Zweiten Weltkrieg nicht-militärische Branchen in einen Engpass gerieten, traf dies auch die Kosmetikindustrie. Doch das Verteidigungsministerium fürchtete einen "Glamour-Mangel" – und erklärte Schminke kurzerhand zur kriegswichtigen Ressource.