Am Vorabend des Grauens liegt ein trügerischer Frieden über der Stadt. Mit seinem Vater schreitet Johann Daniel Friese über den Wall, hinter dem sich Magdeburg verschanzt. Die Sonne steht schon tief, und in ihrem schwindenden Licht breitet sich vor dem Zwölfjährigen seine Heimat aus: die prächtigen Giebelbauten, die himmelstrebenden Türme des Doms und der Pfarrkirchen, der Hafen an der Elbe, der die Metropole so groß und reich gemacht hat.
Dreißigjähriger Krieg Das Massaker von Magdeburg
Magdeburg bleibt zunächst verschont, als der Dreißigjährige Krieg wütet. Doch 1631 fällt ein kaiserlich-katholisches Heer in die Metropole ein: Tausende entfesselte Söldner plündern, foltern und morden mit sadistischer Graumsamkeit

Verzweifelt stürzen sich Jungfrauen von Magdeburgs Mauern, um den feindlichen Söldnern zu entkommen: Rund 220 Jahre nach dem Blutbad malt Eduard Steinbrück, ein Sohn der Stadt, diese Szene
© Nationalgalerie, SMB/ bpk