Ein rund 150 Millionen Jahre altes Skelett eines Stegosaurus ist bei einer Auktion in New York für fast 45 Millionen Dollar (etwa 40 Millionen Euro) versteigert worden. Nach einem rund fünfzehnminütigen Wettstreit zwischen sieben Interessierten habe ein anonymer Bieter für 44,6 Millionen Dollar den Zuschlag bekommen, teilte das Auktionshaus Sotheby's mit. Damit handele es sich bei dem Stegosaurus-Skelett nun um das teuerste je bei einer Auktion versteigerte Fossil. Das Auktionshaus war ursprünglich nur von einem Preis von bis zu sechs Millionen Dollar ausgegangen.
Skelett war erst 2022 entdeckt worden
Das etwa sechs Meter lange und 3,50 Meter hohe Skelett mit dem Spitznamen "Apex", das 2022 im US-Bundesstaat Colorado entdeckt worden war, ist nach Angaben des Auktionshauses "unglaublich gut erhalten". Das rekonstruierte Skelett besteht demnach aus 254 fossilen Knochen von insgesamt rund 319 – und ergänzenden Teilen aus dem 3D-Drucker.
"Nach der Gesamtgröße und dem Grad der Knochenentwicklung zu urteilen", heißt es bei Sotheby's, "kann man feststellen, dass das Skelett zu einem großen, robusten erwachsenen Individuum gehörte. Anzeichen von Arthrose, insbesondere bei der Verschmelzung der vier Sakralwirbel, deuten darauf hin, dass es ein hohes Alter erreicht hat." Das Exemplar zeige weder Anzeichen von kampfbedingten Verletzungen noch Fraßspuren nach dem Tod.
Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich bei privaten Exemplaren kaum überprüfen
Auch wenn der anonyme Käufer laut Sotheby's angedeutet hat, dass er das Stück einer amerikanischen Museumsinstitution leihen wolle: In den vergangenen Jahren waren immer wieder Dinosaurier-Skelette oder Teile davon für Millionensummen versteigert worden. Experten sehen das kritisch. Denn für die Wissenschaft wertvolle Skelette würden dadurch einer eingehenden Analyse entzogen.
"Es ist traurig, dass Dinosaurier zu einem Sammelobjekt für die Oligarchenklasse werden, und ich kann nur hoffen, dass diese Modeerscheinung bald aufhört", sagte Steve Brusatte, Paläontologe an der Universität von Edinburgh dem Sender CBS News. Sein Kollege Thomas Carr aus den USA nennt derartige Versteigerungen "unbestreitbar schädlich für die Wissenschaft". Und zwar selbst dann, wenn die Skelette vor dem Verkauf untersucht worden seien. Denn wissenschaftliche Erkenntnisse könnten bei Exemplaren in privater Hand kaum überprüft und reproduziert werden.