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Ängste Wenn Hygiene zum Zwang wird – und was sich dagegen tun lässt

  • von Frederik Jötten
Händewaschen, Abstand halten: Alles sinnvoll, um sich vor lästigen Infektionen zu schützen. Doch bei manchen Menschen wächst sich die Sorge vor Ansteckung zu einer Phobie aus. Mit oft gravierenden Folgen für den Alltag Betroffener. Wie kann man zu mehr Gelassenheit gegenüber Keimen finden?
Frau seift sich mit angestrengtem Gesicht die Hände ein
Exzessives Händewaschen ist für manche auch ein Mittel, um Stress abzubauen
© Microgen / Adobe Stock

Die Gefahr lauert an jeder Türklinke, jedem Wasserhahn und jedem Griff im öffentlichen Raum – zumindest potenziell, denn hier finden sich millionenfach: Viren, Bakterien und Pilze. Seit der Pandemie ist vielen Menschen die Sorge vertraut, an Oberflächen Krankheitserreger aufzusammeln und sich mit ihnen anzustecken. Nur verständlich, dass viele von uns seither deutlich mehr Wert auf Hygiene legen, etwa darauf achten, sich öfter die Hände zu waschen oder beim Niesen den Kopf in die Armbeuge zu drehen. 

Alles sinnvoll, keine Frage: Hygiene ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um Infektionen zu vermeiden und die Ausbreitung vieler Krankheiten einzudämmen. Doch es wirkt, als hätten die erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht im Zuge der Corona-Zeit bei einigen dazu geführt, dass sie meinen, nun ständig und überall unsichtbaren Gefahren ausgesetzt zu sein.