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Psychokardiologie Wie die Psyche das Herz aus dem Takt bringen kann

Psyche und Körper sind über das Stresshormonsystem gekoppelt. Die Wechselwirkungen sind vielfältig. So können Depressionen Symptome am Herzen nach sich ziehen, so wie Herzdiagnosen nicht selten mit psychologischen Reaktionen einhergehen  
Psyche und Körper sind über das Stresshormonsystem gekoppelt. Die Wechselwirkungen sind vielfältig. So können Depressionen Symptome am Herzen nach sich ziehen, so wie Herzdiagnosen nicht selten mit psychologischen Reaktionen einhergehen  
© Planet Flem/ Getty Images
Die Psyche spielt bei Herzleiden eine bedeutende Rolle. Stress und Depressionen können Herzerkrankungen auslösen, schwere Herz-Diagnosen wiederum seelischen Stress und eine psychische Abwärtsspirale bewirken. Die junge Disziplin der Psychokardiologie hilft Patienten

GEOplus: Die Psychokardiologie erforscht das Zusammenwirken von Psyche und Herz. Wie können sich mentale Phänomene, etwa Gefühle wie Angst oder große Traurigkeit, auf das Herz auswirken?

Prof. Dr. Kai Kahl: Der Zusammenhang zwischen Herz und Seele ist literarisch und historisch häufig beschrieben und wissenschaftlich gut belegt: Die Sprache spiegelt das bereits: Man spricht davon, dass Menschen ein Herz und eine Seele sind. Die positive Bindung ist ein Überlebensfaktor für Menschen. Solche Phrasen lassen sich durch Studien untermauern: Zweisamkeit beeinflusst Körper und Seele ganzheitlich und hält das Herz gesund. Dann gibt es das Gegenteil: Wenn eine glückliche Partnerschaft endet, sagt man, dass jemandem das Herz bricht und nicht selten treten reale kardiologische Phänomene auf. Die poetische Ausdrucksweise hat organische Entsprechungen, spiegelt sich im Körper wider.

Wie kommt es, dass Herz und Gefühl so eng verbunden sind?

Herz und Gehirn sind durch das Stresshormonsystem gekoppelt. Das Gehirn ist unmittelbar an dessen Aktivität beteiligt. Wenn dieses "auslenkt", so betrifft dies alle Organe und das Herz auf besondere Weise.

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