Umfrage Sorge vor Corona: Jeder vierte Deutsche will im Winter Maske tragen

Mann mit Corona-Maske fährt U Bahn
Obwohl es keine Maskenpflicht mehr gibt, wollen viele Menschen auch im Winter 23/24 noch Maske in Innenräumen und der Bahn tragen
© Tobias Steinmaurer / imago images
Corona-Infektionen nehmen derzeit wieder zu. Doch eine Masken- und Testpflicht gibt es diesen Winter nicht mehr. Wie steht es um die freiwillige Vorsorge? Und sind die Deutschen beunruhigt wegen Corona? Die Ergebnisse einer großen Umfrage

Vor dem ersten Corona-Herbst ohne verpflichtende Schutzvorgaben gehen die Einschätzungen zu eigenen Gesundheitsrisiken laut einer Umfrage auseinander. Gar keine Sorgen vor einer möglichen Corona-Ansteckung in diesem Herbst und Winter machen sich 50 Prozent. Tendenziell Sorgen deswegen machen sich dagegen 46 Prozent der Befragten – 36 Prozent sind nach eigenem Bekunden "etwas" besorgt, 10 Prozent sagten sogar "ja, sehr".

Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH nahmen zwischen dem 20. und 22. September 2050 Befragte teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Dass staatlich verordnete Schutzmaßnahmen in diesem Herbst und Winter nicht notwendig sein werden, trifft laut der Umfrage auf großen Rückhalt. Voll und ganz stimmten dem 34 Prozent zu, eher zustimmend äußerten sich 32 Prozent. Überhaupt nicht stimmten 6 Prozent der Befragten zu, eher nicht 16 Prozent. Auflagen zu Masken, Tests und Quarantäne wie im Herbst 2022 gelten diesmal nicht. Es brauche nach aktuellem Stand keine Maßnahmen im Sinne von Kontaktbeschränkungen, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gesagt.

Nach zuletzt bereits gestiegenen Infektionszahlen werden für die kältere Jahreszeit aber wieder zunehmende Ansteckungen erwartet. Lauterbach und das Robert Koch-Institut (RKI) raten deswegen zu Auffrischimpfungen für Menschen über 60 Jahre und mit Vorerkrankungen sowie auch zum freiwilligen Maskentragen in bestimmten Situationen.

Corona: Gesundheitseinrichtungen besonders im Blick

Freiwillige Schutzmaßnahmen in sensiblen Einrichtungen vor Ort stoßen laut der Umfrage generell auf Akzeptanz. Dass Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheime selbst festlegen sollten, ob Besucher vorsorglich Maske tragen sollen, befürworteten drei Viertel der Befragten: Voll und ganz stimmten dem 42 Prozent zu, 34 Prozent stimmten eher zu. Tendenziell ablehnend äußerten sich 18 Prozent. Für die Umfrage wurden vom 20. bis 22. September 2050 Menschen ab 18 Jahren befragt.

Corona-Maske? Nur in Innenräumen und der Bahn

Bei vorsorglichen Schutzmaßnahmen, die jeder für sich ergreifen kann, überwiegt laut der Umfrage eine eher zurückhaltende Tendenz. Dass sie in Innenräumen mit vielen Menschen bestimmt oder wahrscheinlich Maske tragen werden, gaben 25 Prozent an – bestimmt oder wahrscheinlich nicht wollen es 47 Prozent. Vielleicht sagten weitere 23 Prozent. In Bussen und Bahnen wollen 27 Prozent bestimmt oder wahrscheinlich zur Sicherheit Maske tragen, vielleicht sagten 21 Prozent. Es bestimmt oder wahrscheinlich nicht zu tun, gaben 42 Prozent der Befragten an.

Vorsicht bei Fieber und Halskratzen

Stärker sensibilisiert sind indes viele bei Erkältungssymptomen, wie die Umfrage ergab. Dass sie dann bestimmt oder wahrscheinlich aus Vorsorge einen Corona-Test machen würden, sagten 44 Prozent. Vielleicht sagten weitere 20 Prozent. Bestimmt oder wahrscheinlich nicht machen würden es dagegen 30 Prozent. Dass sie im Herbst und Winter bestimmt eine Impfung oder Auffrischimpfung machen werden, gaben 15 Prozent an. Wahrscheinlich sagten 13 Prozent, vielleicht weitere 15 Prozent. Bestimmt nicht impfen lassen wollen sich dagegen 36 Prozent der Befragten und wahrscheinlich nicht weitere 15 Prozent.