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Hygiene Sind feste Seifenstücke Keimschleudern?

Hände waschen
Seifenstücke gelten vielen als Keimschleudern. Zu unrecht
© Volodymyr Shevchuk / Fotolia
Während sich das Corona-Virus ausbreitet, fragen sich viele: Ist das umweltfreundliche Seifenstück auch hygienisch?

Feste Seife hat in den vergangenen Jahren ein Comeback gefeiert. Denn sie ist ergiebig, spart Plastikverpackungen und Transportemissionen. Aber zumal in Zeiten des Corona-Virus fragen sich viele: Ist sie auch so hygienisch wie Flüssigseife aus dem praktischen Spender? Schließlich geht sie jeden Tag durch viele schmutzige Hände und bietet auf ihrer feuchten Oberfläche Platz genug für Keime.

Entwarnung kommt aus dem Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH) in Freiburg. Ein Seifenstück sei – zumindest in Privathaushalten – nicht unhygienischer als ein Seifenspender, sagt dessen Direktor, Ernst Tabori. Denn auf der feuchten Oberfläche des Seifenstücks fänden sich zwar Keime. Aber die überleben in dem für sie ungünstigen Milieu nicht lange. Bei Seifenspendern dagegen können sich Keime auf dem Pumpmechanismus ansammeln.

Nicht die Darreichungsform, sondern die Anwendung entscheidet

Beide werden wir einfach los, indem wir nach dem Einseifen die Hände gründlich reiben und unter fließend Wasser abspülen. Das Entscheidende, so Tabori, ist also nicht die Frage "Stück oder Spender". Sondern, dass wir uns die Hände überhaupt mit Seife waschen.

Übrigens ist es gleichgültig, ob wir die Hände mit heißem oder mit kaltem Wasser waschen. Wichtiger ist die Dauer (mindestens 20 Sekunden) und das Abtrocknen mit einem sauberen Handtuch.

Eine zusätzliche Desinfektion nach dem Händewaschen ist dagegen nicht nötig. Das erklären übereinstimmend das BZH und das Robert-Koch-Institut. Auch antimikrobielle Zusätze in Seifen sind überflüssig und belasten nach Angaben des Umweltbundesamts unnötig das Abwasser und oberflächennahe Gewässer.

Ausnahmen gelten dann, wenn im Haushalt Familienmitglieder an hochansteckenden Krankheiten leiden oder abwehrgeschwächt sind. Dann kann nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine zusätzliche Desinfektion sinnvoll sein.

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