Am Anfang stand ein Mysterium: In den Dolomiten verschwindet ein See – und legt eine gewaltige Höhle aus Eis und Fels frei. Jetzt steigen Forscher mit einem Laserscanner hinab, um das unterirdische Ungetüm zu kartieren. Es ist der Beginn einer genaueren Sicht auf unsere Erde
An einem Schneehang der Dolomiten, in rund 3000 Meter Höhe, stapfen Tommaso Santagata und seine Begleiter auf einen Ort zu, den es eigentlich gar nicht geben dürfte: Er ist auf keiner Karte markiert. Selbst die genauesten topografischen Zeichnungen, die sonst jeden See, jeden Wanderweg, jeden Gipfel in der italienischen Fanesgruppe erfassen, nennen ihn nicht, obwohl er doch groß genug dafür wäre. Auch in den Satellitenbildern von Google Earth, auf denen sogar die Sonnenschirme der Berghütten noch erscheinen, ist er nicht zu erkennen.