Folgen der Klimakrise Flächenbrände verursachen weltweit immer immensere Schäden

Die Entwicklung erfordere es, sich an eine feuergefährlichere Welt anzupassen, mahnen die Studienautoren. (Archivbild) Foto: Ste
Die Entwicklung erfordere es, sich an eine feuergefährlichere Welt anzupassen, mahnen die Studienautoren. (Archivbild) Foto
© Stephen Lam/San Francisco Chronicle/AP/dpa
Wenn unter lodernden Flammen Wälder und Häuser verschwinden, kostet das - und im Zuge der Klimakrise steigen die Summen. Forscher errechnen bedenkliche Werte für die Schadensentwicklung.

Der weltweite Schaden durch Flächenbrände hat seit 2015 stark zugenommen. Von den 200 Bränden mit den höchsten wirtschaftlichen Schäden im Zeitraum 1980 bis 2023 ereigneten sich 43 Prozent ab 2015, wie ein Forschungsteam im Fachjournal "Science" berichtet. Besonders anfällig waren Wald- und Buschgebiete mit Mittelmeerklima sowie Nadelwälder im gemäßigten Klima und boreale Wälder wie die Taiga.

"Trotz der Verschärfung der Brandsaisons fehlen weltweit Belege für Trends bei sozial und wirtschaftlich verheerenden Waldbränden, was teilweise auf spärliche systematische Aufzeichnungen zurückzuführen ist", schreiben die Studienautoren. Die Gruppe um Calum Cunningham von der University of Tasmania in Hobart (Australien) nutzte nun Daten der öffentlich zugänglichen Katastrophendatenbank EM-DAT und der Datenbank NatCatService von Munich Re, einem der größten Rückversicherer für Versicherungen weltweit. NatCatService enthält Daten zu Naturkatastrophen seit 1980.

Die Forscher ermittelten, dass es im Untersuchungszeitraum (1980 bis 2023) 85 Flächenbrände mit zehn oder mehr Todesopfern gab. Die Häufigkeit schwerer wirtschaftlicher Katastrophen durch Flächenbrände habe von 1980 bis 2023 um das 4,4-Fache zugenommen. Von den 43 Bränden in diesem Zeitraum, die wirtschaftliche Schäden von mehr als einer Milliarde US-Dollar verursacht haben, ereigneten sich der Analyse zufolge 51 Prozent seit 2015.

Das Jahr 2018 sticht heraus

Um die Schäden zwischen den Ländern vergleichbar zu machen, setzten die Forscher die Schadenssumme ins Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes. Am höchsten war der weltweite Schaden demnach 2018: In diesem Jahr war der Schadensanteil 5,1-mal höher als im 44-Jahres-Durchschnitt. Er belief sich auf 28,3 Milliarden US-Dollar und machte 0,03 Prozent des globalen BIP aus.

Große Brände gab es weltweit, doch einige Regionen mit besonderen klimatischen Bedingungen waren besonders häufig betroffen. Katastrophen konzentrierten sich vor allem auf die mediterranen Wald-, Wald- und Buschlandökosysteme (Europa, Süd-Südamerika, Westen der USA, Südafrika und Süd-Australien) sowie die gemäßigten Nadelwälder (vor allem West-Nordamerika).

"An eine feuergefährlichere Welt anpassen"

In Regionen mit Mittelmeerklima traten Brandkatastrophen 12,1-mal häufiger auf als anhand der Fläche erwartbar gewesen wäre; die gemäßigten Nadelwälder brannten 4,3-mal häufiger als zu erwarten gewesen wäre.

Als Ursachen für die Entwicklung sehen die Forscher vor allem den Klimawandel an: "Extreme Tage sind von 1980 bis 2023 trockener geworden, was zu einem erhöhten Brandpotenzial führt", schreiben sie. Doch auch Missmanagement, etwa das zunehmende Bauen in brandgefährdeten Gebieten, oder eine Veränderung der Landnutzung tragen Cunningham und Kollegen zufolge zu höheren Schäden durch Brände bei. Die Entwicklung erfordere es, sich an eine feuergefährlichere Welt anzupassen.