"Georgi Licovski fängt in seinem Bild wie in einem Brennglas die Verzweiflung von Kindern auf der Flucht ein", sagte die Schirmherrin von UNICEF Deutschland, Daniela Schadt, bei der Präsentation des UNICEF-Fotos des Jahres 2015 in Berlin. "Das Foto ist eine Momentaufnahme, die Europas Dilemma und Europas Verantwortung zugleich festhält." Der Fotograf hielt den Moment fest, als am 21. August 2015 zwei Kinder zwischen vordringenden Menschenmassen und Grenztruppen von ihren Eltern getrennt wurden.
Bei der Preisverleihung sprach Peter-Matthias Gaede, Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland, auch über das Problem der Ethik in der Pressefotografie. So hatte etwa das Bild eines toten kurdischen Flüchtlingsjungen für Diskussionen gesorgt. "Wir brauchen solche Bilder, auch wenn sie wehtun. Auch wenn sie stören und verstören. Denn so sehr auch Menschen sagen mögen, man könne sich das Leiden in der Welt schon vorstellen, man müsse es nicht auch noch sehen - ich glaube, vorstellen können sie es sich doch erst dann, wenn sie es auch sehen", sagte Gaede.
Mit der Auszeichnung "UNICEF-Foto des Jahres" prämieren UNICEF Deutschland und das Magazin GEO einmal im Jahr Fotos und Fotoreportagen von professionellen Fotografinnen und Fotografen, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren.
Mehr Informationen über den Wettbewerb: unicef.de/foto