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Clara Schumann Dienerin der wahren Kunst - und Gesicht des 100-Mark-Scheins

Clara Schumann
Clara Schumann war zu Lebzeiten berühmter als ihr Ehemann Robert Schumann
© Franz Hanfstaengl
Clara Schumann war die bedeutendste Pianistin ihrer Zeit und eine exzellente Komponistin. Weniger Musikinteressierte kennen die vor 200 Jahren geborene Künstlerin als Gesicht des 100-Mark-Scheins

Für die Gefühligkeit, Effekthascherei und das Tastendreschen der Konkurrenz hat sie nichts übrig: Während in den Konzertsälen allerorts wenig musikalische "Treibhausvirtuosen" auftreten, die das Publikum mit auswendig gelernten Stücken langweilen, erspielt sich Clara Wieck, die später den Komponisten Robert Schumann heiraten wird, eine Ausnahmestellung unter den Virtuosen der Romantik.

Die Künstlerin, vom Vater seit dem fünften Lebensjahr mit äußerster Disziplin zur Konzertpianistin ausgebildet, mag wenig Allgemeinbildung, Sprachkenntnis oder Weltläufigkeit besitzen. Ihr nuancenreiches Spiel aber, dessen Ton "sich ins Herz senkt und zum Gemüt spricht", begeistert die Zuhörer in Paris, Wien, Berlin und St. Petersburg. Es wird zur Mode, "die Clara" zu hören: Selbst Komponistin, hat sie gelernt, jede Note, jede musikalische Phrase nach ihrer Bedeutung zu fragen.

Clara Schumann führt auch Stücke ihres Mannes auf

In ihren Konzerten interpretiert sie die neue romantische Musik von Mendelssohn-Bartholdy, Chopin und Schumann. Immer wieder führt sie die Klavierzyklen und Kammermusikstücke ihres Mannes auf, die sich von den Kompositionsformen der Klassik lösen und das Poetisch-Phantastische der Romantik nunmehr auch in der Musik umsetzen.

Mit ihrer Konzertkarriere hilft Clara Schumann auch sich selbst über Schicksalsschläge hinweg - etwa über den Tod ihres psychisch kranken Gatten 1856 in einer Nervenheilanstalt.

Ihr letztes Konzert gibt sie fünf Jahre vor ihrem Tod, mit 71 Jahren.

In Erinnerung bleibt sie ihren Bewunderern als Künstlerin, die "frei von jedweder Äußerlichkeit" spielte, "einzig und allein der wahren Kunst dienend".

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