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Vergleich auf A24 Weniger Verletzte, weniger Kosten: Studie zeigt, wie drastisch ein Tempolimit die Unfallzahlen senkt

Tempolimit, Deutschland
Welche Auswirkungen hat die Einführung eines Tempolimits auf 130 km/h? Das haben Forscher in Brandenburg schon 2007 untersucht
© mauritius images / blickwinkel /
Befürworter eines generellen Tempolimits erhalten unerwartet Unterstützung aus Brandenburg. Eine auf der A24 durchgeführte Studie zeigt die Vorteile einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h

Seit Tagen wird in Deutschland heftig über den Sinn und Unsinn eines generellen Tempolimits auf Autobahnen gestritten. In der vergangenen Woche waren Überlegungen einer Klimaschutz-Arbeitsgruppe der Bundesregierung bekannt geworden, zu denen ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen zählte. Die Bundesregierung hat diesen bereits eine Absage erteilt. Es gebe intelligentere Vorkehrungen für mehr Klimaschutz im Straßenverkehr, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Frischer Wind in die Debatte kommt nun durch eine schon etwas ältere Studie aus Brandenburg. Sie zeigt, was viele vermuten: Ein generelles Tempolimit würde den Verkehr deutlich sicherer machen.

Zahl der Unfälle halbierte sich nach Tempolimit

Schon 2007 hat das Brandenburger Verkehrsministerium nämlich die Auswirkungen eines Tempolimits auf einem 62 Kilometer langen Autobahnabschnitt untersuchen lassen. Ein Teil der A24 zwischen den beiden Autobahndreiecken Wittstock/Dosse und Havelland war bis Dezember 2002 noch ohne Tempolimit. Danach wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h eingeführt.

Das Ergebnis der wissenschaftlichen Betrachtung: Die Zahl der Unfälle halbierte sich annährend, von 654 Unfällen in drei Jahren ohne Tempolimit auf 337 Unfälle in drei Jahren mit 130 km/h. Auch die Zahl der Verunglückten sank deutlich von 838 auf 362 Verunglückte in drei Jahren (-57 Prozent).

Kleine Einschränkungen, aber klares Fazit

Allerdings weisen die Autoren darauf hin: „Der Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen kann nicht vollständig auf die Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung zurückgeführt werden. In den letzten Jahren ist im Land Brandenburg ein allgemeiner Rückgang der Unfallzahlen auf Autobahnen zu verzeichnen gewesen.“ Rechnet man diesen Faktor mittels Kontrollgruppen heraus, bleibe laut Studie aber immer noch eine Verminderung der sogenannten Unfallkostenrate (Schäden und Verletzungen etc., in Kosten umgerechnet) um 26,5 Prozent.

Deshalb fällt das Fazit deutlich aus: „Aus den Ergebnissen der Untersuchung geht hervor, dass bei einer angeordneten Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw von 130 km/h auf den vorhandenen unbegrenzten Streckenabschnitten ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht.“

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