Camping ist der perfekte Ausbruch aus dem Alltag. Am Lagerfeuer sitzen, unter den Sternen schlafen, vom Vogelzwitschern geweckt werden – wem gefällt das nicht? Außerdem ist ein Campingurlaub meist preiswert. Doch Anfänger stoßen oft auf Hürden bei der Planung ihres ersten Outdoor-Trips. Hier kommen deshalb ein paar praktische Ratschläge für alle, die gerne ins Campingleben hineinschnuppern möchten.
1. Nicht alles neu kaufen
Camping kann teuer werden, wenn man sich sofort eine komplette Grundausstattung kauft. Das muss nicht sein: Teilen Sie sich die Ausrüstung am besten mit Freunden oder Familie. Zelte, Kochgeschirr und Campingstühle werden insgesamt meist selten genutzt und verstauben – warum also nicht gemeinsam anschaffen oder leihen?
So können Anfänger erst einmal testen, ob Campingurlaub überhaupt Spaß macht. Nicht jeder, der die Natur liebt, kommt mit Camping klar. Knatschige Isomatten, wacklige Zelte, Gaskocher, Mücken und Campingtoiletten sind nicht jedermanns Sache. Vieles, was unüberlegt angeschafft wurde, landet später ungenutzt im Keller.
Eine clevere Alternative ist der Kauf von Secondhand-Ausrüstung. Online-Marktplätze, Outdoor-Flohmärkte und reduzierte Ausstellungsstücke aus Fachgeschäften bieten hochwertige Produkte zu fairen Preisen. Auch Outdoor-Shops wie Bergfreunde, Bergzeit oder Decathlon haben inzwischen Secondhand-Artikel im Angebot.
2. Schlafkomfort: Hier besser nicht sparen
Sanftes Blätterrascheln, zirpende Grillen und das Rauschen eines entfernten Bachs – eine Nacht in der Natur kann so schön sein. Entscheidend ist jedoch eine komfortable Schlafsituation: Sparen Sie hier lieber nicht und machen es sich so gemütlich wie möglich. Eine gute Isomatte oder Luftmatratze, ein hochwertiger Schlafsack und ein kleines Kissen können Gold wert sein. Rückenschmerzen und Müdigkeit sorgen sonst nur unnötig für schlechte Laune.
Schlafunterlage und Schlafsack sollten dabei unbedingt zu Körperstatur und -gewicht passen. So steht der seligen Nachtruhe unter dem Zelt- oder Sternenhimmel nichts im Weg.
Tipp: Im großen GEO Schlafsack-Vergleich stellen wir von leichten Sommerschlafsäcken über Allrounder bis hin zu Winterschlafsäcken zehn Modelle vor – darunter auch Empfehlungen des Schweizer Verbrauchermagazins "Saldo", auf das Stiftung Warentest verweist. In unserer Kaufberatung verraten wir außerdem, welche Schlafsackform welchen Zweck erfüllt.
3. Die Camping-Box: Der Schlüssel zu minimalistischem Packen
Wer die Leidenschaft fürs Camping entdeckt hat und öfter mit Zelt, Camper oder Wohnmobil losziehen möchte, sollte sich eine feste Camping-Box oder -Tasche zulegen. So ist alles Wesentliche griffbereit und langes Überlegen, was eingepackt werden muss, nicht mehr notwendig. Hinein gehören Utensilien wie Reiseapotheke, Müllbeutel, Fertiggerichte, Insektenschutz, Spülmittel, Camping-Geschirr und eine Lichtquelle.
PS: Unverzichtbarer Allrounder für jeden Campingtrip ist das Gaffa-Tape. Wer schlau ist, packt auch das in die Box.
4. Essen planen spart Zeit und Geld
Das Kochen auf einem Campingkocher kann romantisch sein – oder mühselig, wenn man hungrig und müde ist. Wer dann heißhungrig im nächstgelegenen Supermarkt landet, kauft oft mehr als nötig und sinnvoll ist. Die bessere Lösung: Mahlzeiten im Voraus planen und einiges vielleicht sogar zu Hause vorbereiten.
Ob mit Auto und Kühlbox oder nur mit dem Wanderrucksack unterwegs – je nach Transportmöglichkeit lassen sich viele Lebensmittel sinnvoll mitnehmen. Wer Platz hat, packt Soßen, Nudeln, Obst, Gemüse und Snacks aus dem heimischen Supermarkt ein. Das spart Geld und erleichtert die Essensplanung.
Lust auf mehr Vorbereitung? Dann kann man Suppen, Aufläufe oder andere Gerichte vorkochen, einfrieren und einfach in einer leistungsstarken Camping-Kühlbox mitnehmen. Vor Ort muss das fertige Essen dann nur im Campingkocher aufgewärmt werden.
Für alle, die weniger Aufwand möchten, eignen sich einfache Mahlzeiten: Haferflocken mit Trockenobst und Nüssen zum Frühstück oder deftigere Fertiggerichte, die mit heißem Wasser zubereitet werden. Das ist besonders praktisch, wenn das Gepäck leicht bleiben soll.
Kleinere Basics wie Gewürze muss man auch nicht unbedingt extra kaufen. Sparsamer ist es, Zutaten aus der heimischen Küche mitzunehmen – das geht auch in wiederverwendbaren Beuteln, die nach Verbrauch keinen zusätzlichen Platz mehr im Rucksack brauchen.
5. Klein, charmant, unbekannt: Campen abseits der Massen
Berührungsängste mit den "Camping-Profis" in riesigen Caravan-Parks? Gerade für Einsteiger ist es oft angenehmer, abseits der ausgetretenen Pfade zu campen. Natur- oder Mini-Campingplätze bieten mehr Ruhe, weniger Regeln und oft eine entspannte Atmosphäre – ideal, um die neue Erfahrung unbeschwert zu genießen.
Tipp: Auch wenn sie abgelegen sind, werden kleine und individuelle Campingplätze immer beliebter. Reservieren lohnt sich, um sicherzugehen, dass man einen Platz bekommt.
Portale wie Pitchup, Campspace oder Park4Night helfen dabei, diese kleinen Oasen zu finden. Für noch mehr Inspiration sorgen Ratgeber wie "Camping-Glück" von Björn Staschen, eine Sammlung von 80 außergewöhnlichen Plätzen – fernab von altmodischen Dauercamper-Klischees. Wer entspannt und stressfrei campen gehen will, findet so sein Plätzchen unter den Sternen.
6. Regen? Kein Problem mit ein bisschen Vorbereitung
So schön die Natur auch ist – das Wetter spielt nicht immer mit. Damit Regentage die Camping-Erfahrung nicht trüben, hilft gute Vorbereitung. Am besten packt man vorausschauend Spiele, Hefte, Bücher und andere Dinge zum Zeitvertreib ein. Ein Tablet mit heruntergeladener Lieblingsserie kann ebenfalls die Stimmung heben – dann aber nicht vergessen, dass der erfolgreiche Serienmarathon von verfügbaren Stromquellen oder einer geladenen Powerbank abhängig ist.
Fazit: Nicht überfordern lassen
Camping bedeutet Abenteuer und Einfachheit – genau darin liegt der Reiz. Vor allem am Anfang lässt man sich lieber nicht zum Kauf von Gadgets und überflüssigem Luxus hinreißen. Solardusche, Lichterkette und Tischgrill können warten – oder einfach im Laden bleiben. Denn wer zu Beginn zu viel Geld in Ausrüstung steckt, nimmt dem Campingurlaub die Leichtigkeit.
Fangen Sie deshalb lieber klein an, bleiben flexibel und konzentrieren Sie sich aufs Wesentliche. So bleibt Camping ein Abenteuer – und wird nicht zum Mammutprojekt.