Einstimmen
Stralsunder Schulkinder brauchen keine Eselsbrücke, um sich das Gründungsjahr ihrer Heimatstadt zu merken: 1 2 3 4. Den schönsten Blick auf die fast 800 Jahre alte Hansestadt (www.stralsundtourismus.de) haben Besucher von oben. Man braucht Puste, um die 366 Stufen im Turm der mittelalterlichen Marienkirche zu erklimmen, dafür liegt einem die Unesco-geschützte Altstadt zu Füßen: Klöster und Kirchen, Brücken und Bastionsanlagen, Hafenspeicher und Giebelhäuser aus rotem Backstein. Bei gutem Wetter reicht die Sicht über die Meerenge Strelasund und die Ostsee bis zum Greifswalder Bodden.
Ansehen
Baudenkmäler verschiedener Epochen gruppieren sich um den Alten Markt: An der Südseite zwei Prachtexemplare der Backsteingotik, Nikolaikirche und Rathaus , dessen Schaufassade es höher erscheinen lässt, als es ist. Daneben das barocke Commandantenhus, das auf die schwedische Vergangenheit nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückgeht, und Vertreter der jüngeren Geschichte wie das 1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtete Haus der Gewerkschaften. Über die Mühlenstraße mit ihren fabelhaften Kaufmannshäusern gelangt man zum Katharinenkloster, das heute das Kulturhistorische Museum beherbergt (Mönchstr. 25–28). Unter dem neuen Namen Stralsund Museum präsentiert es ab Herbst zwei originale Wikingergoldschätze. Aus dem Meer stammen die Funde in der ehemaligen Kirche des Klosters: Walskelette, die zum Deutschen Meeresmuseum gehören (Mönchstraße/Bielkenhagen, www.meeresmuseum.de). Dort wiederum drehen Fische, Haie, Schildkröten ihre Runden. Am Hafenerhebt sich die weiße Stahlfassade des Ozeaneums, das sich dieses Jahr der "Expedition Tiefsee" widmet. Sehenswert ist auch die Dauerausstellung mit einem 26 Meter langen Blauwalnachbau und Pinguinen auf der Dachterrasse (Hafenstr. 11, www.ozeaneum.de).
Einkaufen
Kraniche beflügeln die Fantasie der Keramikerin Hendrike Weber. In ihrer Werkstattgalerie (Knieperwall 1 c, www.werkstattgalerie-weber.de) verkauft und töpfert sie Teelichter in Form von Stralsunder Kirchen und so- gar einen Stadtbaukasten aus dem ziegelroten Ton des Backsteins. Im Fischgeschäft H. Rasmus wird Bismarckhering nach dem Originalrezept von 1871 hergestellt. In einer kleinen Holzkiste verpackt, kann man ihn mit nach Hause nehmen (Heilgeiststr. 10, www.bismarck hering.com). Die Regale des Stralsunder Schokoladenhauses zieren – klar – Pralinen, Trüffel und Schokoladen (Alter Markt 10, www.schokoladerie.com).
Essen und Trinken
Auf der Terrasse des Cafés Hühnergott in der Rathauspassage baumeln Korbstühle von der Decke. Der Apfel-Prosecco-Kuchen ist köstlich (Alter Markt 9). Das Braugasthaus Fritz setzt bei Fleisch (z. B. im Burger) auf ökologische Freilandhaltung (Am Fischmarkt 13a, www.fritz-braugasthaus.de). Zu den Spezialitäten des hanseatischen Restaurants Zum Scheel gehören Heringshappen auf lauwarmem Kartoffel-Gurkensalat oder Reh mit Spitzkohl und Spätzle. Das Gourmet- Restaurant Scheel's im Gewölbekeller desselben Gebäudes trägt seit vergangenem Jahr einen Michelin-Stern (Fährstr. 23–25, www.scheelehof.de).
Schlafen
Auf drei historische Gebäude verteilen sich die Ferienwohnungen Am Theater, manche haben Garten, Wintergarten oder Dachterrasse (Olof-Palme-Platz 1, www.fewo-am-theater.de, Apt. ab 40 €). Eine Marzipanmanufaktur gehört zum Hotel am Jungfernstieg (Jungfernstieg 1 b, www.hotel-amjungfernstieg.de, DZ/F ab 89 €). Das Romantik Hotel ScheelehofRomantik Hotel Scheelehof residiert in einem Ensemble denkmalgeschützter Giebelhäuser aus dem 14. Jahrhundert. Das 4-Sterne-Haus hat ein hübsches Spa und eine eigene Kaffeerösterei (Fährstr. 23–25, www.scheelehof.de, DZ ab 100 €).
Ablegen
Selbst in See stechen können Stadtbesucher mit Jörn Hetzel. Der Angelguide bietet Touren auf dem Strelasund, den Boddengewässern und der Ostsee an, bei denen mit etwas Glück Barsche, Hechte oder Lachse anbeißen (www.anglertraum.info). Der Blick vom Wasser auf die Altstadt ist ebenso schön wie der von oben!