Natürlich kommt der Dudelsack aus Schottland. Woher sollte er sonst kommen? Aus Indien? Oder aus dem antiken Griechenland? Vielleicht. Ganz sicher nicht aus Schottland. Dort zählt die Sackpfeife, wie das Blasinstrument mit dem ausdauernden Brummton seit alters heißt, nämlich zu den Kulturimporten, eingeschleppt vermutlich von den Römern irgendwann im 1. Jahrhundert n. Chr. Im antiken Rom jedenfalls ist die tibia utricularis (dt. Sackpfeife) bereits verbrieft.
Der Name Dudelsack ist keine Lautmalerei
Noch heute wird ja in Süditalien die Zampogna gespielt. Die Römer wiederum hatten den Musikbalg aus Griechenland übernommen, wo er als askaulos bekannt war. Doch selbst die Griechen können wohl das Dudelsack-Patent nicht für sich reklamieren.
Denn schon im Alten Testament heißt es im Buch Daniel: „Sobald ihr den Klang der Hörner, Pfeifen und (...) Sackpfeifen hört, sollt ihr niederfallen und das goldene Standbild anbeten, das König Nebukadnezar errichtet hat.“ Der Babylonier aber regierte um 600 vor unserer Zeit.
Dass die Sackpfeife in Deutschland heute Dudelsack heißt, ist übrigens keine Lautmalerei - sondern wohl die Adaption eines türkischen Wortes: duduk, Pfeife.