
Kampfläufer am Wattenmeer
Für die niederländischen Kanalbauer war es ein leichtes, Groningen schon im frühen Mittelalter mit dem 30 Kilometer entfernten Meer zu verbinden und so den Handel in der Stadt voranzutreiben. Auch vor den Nordseefluten musste sich das tiefliegende Gebiet immer schützen. Die Deichbauten veränderten die Landschaft an der Wattenküste massiv. Und schufen mit der Zeit auch wertvolle Naturreservate, weil eingedeichte große wellenfreie Brackwasserflächen entstanden – ein Paradies für rastende Zugvögel. Auch das Lauwersmeer unweit von Groningen verdankt seine Existenz einem Damm und ist heute sogar als Nationalpark geschützt. Schottische Hochlandrinder und Wildpferde beweiden die Flächen, Seeadler und Wanderfalken brüten hier, im Frühling und Herbst ziehen Kampfläufer (siehe Foto) oder Weißwangengänse durch (manchmal bis zu 30000 pro Tag), in den Sümpfen wachsen seltene Orchideen, sogar Flamingos wurden vereinzelt gesichtet. Wenn Sie den Tagesausflug machen, sollten Sie unbedingt bis in den späten Abend bleiben. Der Nationalpark Lauwersmeer ist aufgrund seiner geringen Lichtverschmutzung seit 2016 ganz offiziell einer der 26 europäischen "Dark Sky Parks“. Für Sterngucker wurden extra Aussichtplattformen errichtet. Unsere Empfehlung: Kissen und Decke mitnehmen und die Nacht genießen.
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