Es sind skurrile Bilder die Safariunternehmer Kurt Schulz Anfang Februar im Krüger-Nationalpark festhielt. Seine Aufnahmen zeigen, wie Paviane einen jungen Löwen auf einen Baum verschleppt haben. Mehr noch: Die Bilder machen den Anschein, als behandelten die Affen das Raubtier wie ihren eigenen Nachwuchs.
Zwar kommen artübergreifende Adoptionen im Tierreich immer wieder vor, dennoch ist dies ein ungewöhnlicher Vorgang. "Ich war bereits Zeuge wie Pavianen Leopardenbabys töteten und habe von Pavianen gehört, die Löwenbabys töteten. In knapp 20 Jahren als Führer im Krüger-Nationalpark habe ich aber noch nie erlebt, dass sich Paviane auf diese fürsorgliche Weise um ein Löwenjunges kümmern“, sagt Schulz gegenüber Newsweek.
Keine Überlebenschance für Löwenbaby
Eine Überlebenschance für die Raubkatze sehe Schulz allerdings nicht. "Die Gruppe der Paviane war groß, ein Löwe würde das Junge nicht zurückbekommen können.“
Es gibt verschiedene Theorien, warum es zu artübergreifenden Adoptionen im Tierreich kommt. Der niederländische Primatologe und Verhaltensforscher Frans de Waal glaubt, dass zumindest Affen aus moralischen Motiven handeln und Jungtiere aus instinktiver Fürsorge heraus an sich nehmen.