"Gentle Giants", so nennen sie die Tiere: sanfte Riesen. Seekühe der Unterart Trichechus manatus latirostris, Florida- Manati, sind an allen Küsten und in fast sämtlichen Flüssen Floridas zu Hause. Sie gehören zu einer Karibik-Manati genannten Spezies. Zu sehen bekommt man die Tiere in freier Wildbahn nur selten, und wenn, dann sind die Sichtungen unspektakulär. Man erspäht für wenige Sekunden eine graue, behaarte Schnauze über der Wasseroberfläche. Man hört ein röchelndes Atemholen. Das war’s.
Manatis besitzen einen sehr speziellen Körperbau, der ihren besonderen Lebensbedingungen angepasst ist. Die überwiegende Zeit des Tages verbringen sie mit Grasen oder Schlafen in einer Wassertiefe von ein bis drei Metern. Manatis müssen also ihren Auftrieb regulieren und möglichst eine waagerechte Haltung im Wasser einnehmen können - Wasserpflanzen wie Seegras wachsen schließlich am Grund.
Der größte Feind der Florida-Manatis ist der - motorisierte - Mensch. Die Zahl der Motorboote in Florida steigt Jahr für Jahr und mit ihr die Zahl der verunglückten Manatis. Anfang 2008 verzeichnete die Statistik über eine Million Boote auf Floridas Gewässern, und die Biologen fürchten, dass auch die Kurve toter Tiere ein neues Hoch erreichen wird. 90 von 337 tot aufgefundenen Manatis starben 2008 durch Motorboote. Selbst bei einem Rekordbestand von 3800 Tieren im Januar 2009 ein empfindlicher Verlust.
Aber Initiativen von Naturschützern, Tempolimits auf Floridas Wasserstraßen einzuführen, stoßen regelmäßig auf vehementen Widerstand.