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Umwelt Bedrohtes Idyll: Warum die Oder nicht von der Intensivstation kommt

  • von Inga Dreyer
  • und David Schmidt
Zwei Jahre sind seit der Oder-Katastrophe vergangen, bei der etwa die Hälfte der Fische im Fluss erstickten. Warum leiten polnische Bergwerke immer noch salzige Abwässer in den Fluss, die jederzeit zu giftigen Algenblüten führen können?
Flusslauf im Sonnenaufgang
Sonnenaufgang im Nationalpark Unteres Odertal: ein trügerisches Idyll?
© Astrid Scheuermann

Der Schock sitzt Steffi Bartel heute noch in den Knochen, zwei Jahre nach dem großen Fischsterben in der Oder. Tausende Kadaver trieben damals auf dem Fluss, an dem sie ihren Ferienhof in Kienitz betreibt. Jeden Morgen geht sie ans Ufer, watet ins Wasser und gräbt im sandigen Flussbett mit den Händen nach Muscheln. Die wirbellosen Tiere und ihre Schalen verraten etwas über den Zustand des Flusses: Noch keine einzige lebende hat Steffi Bartel dieses Jahr gefunden.