Schon der Name ist eine ökologische Bankrotterklärung: Wegwerfwindeln machen einen immer größeren Anteil unseres Haushaltsmülls aus - weil sich 90 Prozent der Eltern die Finger nicht an Baumwollwindeln schmutzig machen wollen. Um ihr Gewissen zu beruhigen, beten sie die Nachteile der Stofflappen herunter: den Wasser- und Energieverbrauch beim Waschen und Trocknen, den Ressourcen fressenden Baumwollanbau. Welch eine Erleichterung, als vor vier Jahren eine Studie des britischen Umweltministeriums verkündete: Stimmt genau!
Pauschal betrachtet, seien Ex-und- Hopp-Höschen für die Umwelt nicht signifikant schlechter als wiederverwendbare Windeln. Aber, liebe Eltern: Leider eben nur pauschal betrachtet. Denn wer umweltbewusst wickeln möchte, kann den Öko-Vorsprung der Stoffwindel leicht ausbauen. Dafür reichen schon eine energieeffiziente Waschmaschine, öfter mal nur 65 Grad, der Verzicht auf den Trockner und der Griff zur Windel aus Ökobaumwolle.
Trotzdem keine Lust aufs volle Pfund? Hier noch ein Vorschlag zur Güte: Nach einer Studie der TU Graz entspricht der ökologische Fußabdruck für vier Jahre Wegwerf- Option dem von 475 Kalbssteaks (à 250 Gramm). Fleischessern bleibt damit folgender Ablasshandel: vegetarisch essen, bis das Kind trocken ist. Guten Appetit!
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