Wer Kleider kauft, tut dies oft mit schlechtem Gewissen. Baumwollanbau verbraucht sehr viel Fläche und große Mengen an Düngemitteln und Pestiziden. Auch künstliche Fasern aus Polyester oder Polyamid sind keine nachhaltige Alternative. Sie sind aus Rohöl hergestellt und damit aus einer endlichen Ressource.
Nun haben Forscherinnen der Hochschule Luzern einen Pullover aus einem überraschenden, umweltverträglichen Material gestrickt: aus Bambusgarn. "Der Stoff ist elastisch und robust und fühlt sich auf der Haut angenehm trocken an", sagt Projektleiterin Isabel Rosa Müggler, Dozentin für Textildesign. Um die feinen Fasern zu gewinnen, werden die Bambushalme zunächst zertrümmert. Im anschließenden Enzymbad lösen sich die letzten harten Reste auf.
Zwar bieten viele Hersteller bereits Textilien aus Bambus an. Diese aber bestehen zumeist aus Bambusviskose, einer aus Bambuszellulose gewonnenen Chemiefaser - was, wenn überhaupt, nur im Kleingedruckten steht.