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Stromverbrauch Mikrowellen in der EU belasten Klima so stark wie 6,8 Millionen Autos

Mikrowelle
Die Herstellung von Mikrowellen und deren Stromverbrauch erzeugen hohe CO2-Emissionen
© Andrey Popov / Fotolia
Forscher der Universität Manchester haben die CO2-Emissionen errechnet, die durch den Stromverbrauch von Elektrogeräten in der Europäischen Union entstehen

Toaster, Wasserkocher, Mikrowelle - fast jeder von uns benutzt eines dieser Elektrogeräte täglich. Doch Gedanken über deren Auswirkung auf den Klimawandel macht man sich meist nicht - zu Unrecht, wie britische Wissenschaftler nun herausgefunden haben.

Laut einer Studie der Universität Manchester sorgt allein der Stromverbrauch von 130 Millionen Mikrowellenherden in der EU jährlich für einen Kohlenstoffdioxidausstoß von 7,7 Millionen Tonnen - das entspricht in etwa der Menge an CO2-Emissionen von rund 6,8 Millionen Autos.

Hersteller und Verbraucher in der Verantwortung

Dass der Stromverbrauch der Geräte ausschlaggebend für den Kohlenstoffdioxidausstoß ist, liegt an den fossilen Brennstoffen, die für die Stromerzeugung genutzt werden. Rund 50 Prozent des Stroms in der EU wird durch solche Brennstoffe erzeugt. Rechnet man zu den 130 Mikrowellen auch die 150 Millionen Staubsauger, 144 Millionen Wasserkocher und 100 Millionen Föhne in Europa dazu, so ergibt sich ein ganz erheblicher Kohlenstoffdioxidausstoß.

Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Lebensdauer einer heutigen Mikrowelle sieben Jahre kürzer ist als die einer Mikrowelle vor rund 20 Jahren. Ein häufiger Gerätewechsel erhöhe die CO2-Emissionen, denn ein Viertel der Emissionen werde bei der Herstellung produziert, so die Wissenschaftler.

Dr. Alejandro Gallego-Schmid, Herausgeber der Studie, sieht jedoch nicht nur die Hersteller der Elektrogeräte, sondern auch die Verbraucher in der Verantwortung. "Im Durchschnitt erhitzt ein Wasserkocher 50 Prozent mehr Wasser als er benötigt", sagte er dem Standard. Zudem würden meisten Menschen ihre Mikrowellen länger als nötig laufen lassen, um das Essen zu erwärmen und damit unnötig Energie verschwenden. Verbraucher sollten außerdem der Versuchung widerstehen, alte, noch funktionstüchtige, Geräte zu früh durch neue Modelle zu ersetzen.

Weitere Informationen zur Studie

Die Ergebnisse der Studie haben A. Gallego-Schmid, Joan Manuel F. Mendoza und A. Azapagic unter dem Titel "Environmental assessment of microwaves and the effect of European energy efficiency and waste management legislation" im Journal "Science of The Total Environment" (Volume 618) veröffentlicht.

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